Hückelhoven Fassaden-Elemente ausgetauscht

Hückelhoven · Das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Parkhofstraße bekommt derzeit neue Fassaden-Platten. Glaselemente werden rundum gegen Aluminium-Bauteile in ähnlicher Farbe getauscht.

 Derzeit wird die Fassade des Gebäudes mit den roten Glaselementen, in denen sich die Umgebung spiegelte, erneuert. Etwa 14 Tage pro Gebäudeseite sind kalkuliert, dann kann auch das Gerüst demontiert werden.

Derzeit wird die Fassade des Gebäudes mit den roten Glaselementen, in denen sich die Umgebung spiegelte, erneuert. Etwa 14 Tage pro Gebäudeseite sind kalkuliert, dann kann auch das Gerüst demontiert werden.

Foto: JÜRGEN LAASER

Die neue "Perle der Parkhofstraße" bekommt in diesen Tagen ein neues Kleid. Gerade die markante Fassade aus rot gefärbter Glasstruktur sollte den Neubau zu einem architektonisch bemerkenswerten Gebäude machen, hieß es beim Richtfest, das vor knapp einem Jahr gefeiert wurde. Doch nach dem Flaschenwurf eines Unbekannten und einem zerbrochenen Element wurden Sicherheitsbedenken offenbar - und die Erkenntnis, das dieses System keiner deutschen Norm entspricht. Daher musste die Fassade komplett neu verkleidet werden.

Die Investorenfamilie Ohlenforst hatte im August 2013 das alte Kino an der Parkhofstraße abreißen lassen und einen Monat später auf dem 1100 Quadratmeter großen Grundstück den Grundstein zu einem Wohn- und Geschäftshaus gelegt. Schon nach acht Monaten Bauzeit schwebte der Richtkranz über der Seniorenwohnanlage. Mittlerweile sind alle 25 Zwei-Zimmer-Wohnungen vermietet. Ins Erdgeschoss zogen die Landbäckerei Stinges und Vodafone ein.

Warum der Neubau am Einkaufscenter Am Parkhof noch immer eingerüstet ist, erklärte Hausverwalter Alexander Ollertz auf Anfrage. "Das Problem war Vandalismus. Jemand hat eine Bierflasche gegen einen Balkon im ersten Obergeschoss geworfen und damit die Balkonverkleidung zerstört." Das Ein-Scheiben-Sicherheitsglas zerbröselte in tausend kleine Stücke. Eine baurechtliche Frage kam hinzu: Das in Italien eingekaufte System mit den weinroten Glaselementen entspricht nach Ollertz' Angaben der EU-Norm, nicht aber der entsprechenden deutschen Norm. "Wir haben die Statik berechnen lassen und hätten das Glaswerk nochmals erhitzen müssen. Aber hätten das alle Elemente überstanden?", berichtete Ollertz von der Suche nach einer Lösung. Sommertemperaturen von 50 bis 60 Grad auf der Oberfläche und Frost im Winter hatte die Fassade problemlos überstanden.

In Abstimmung mit der Stadt habe man entschieden, sämtliche Elemente gegen Aluminium austauschen zu lassen - in gleicher Größe und Aufteilung. Das geschieht derzeit Zug um Zug. Ende Mai sollen die Arbeiten beendet sein. "Alles wird zur Zufriedenheit aller gelöst", sagte Hückelhovens Pressesprecher Holger Loogen. "Dann ist auch bald das störende Gerüst weg."

Der Flaschenwerfer wurde indes trotz Anzeige nicht ermittelt.

(RP)
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