Hückelhoven Flüchtlingshäuser in Brachelen und Hilfarth

Hückelhoven · In Doveren und Brachelen werden 2016 die ersten Neunfamilienhäuser für Flüchtlinge gebaut. Der Fachausschuss gab grünes Licht.

Die Stadt Hückelhoven ist in ihren Bemühungen, Mehrfamilienhäuser zur Flüchtlingsunterbringung zu bauen oder durch Investoren bauen zu lassen, ein Stück vorangekommen. Der Haupt- und Finanzausschuss empfahl dem Rat zwei Standorte, auf denen je ein Neunfamilienhaus gebaut werden soll. Für drei weitere Standorte haben Privatinvestoren ihr Interesse bekundet, dort Häuser zu errichten.

Der Sozialausschuss hatte sich schon Ende Oktober intensiv mit der Unterbringung von Asylbewerbern beschäftigt. Er hatte dem Rat der Stadt einstimmig vorgeschlagen, in den Stadtteilen Baal, Brachelen, Doveren, Hilfarth und Ratheim Unterkünfte zu bauen. Für den Standort Doveren, Junkerberg/Dionysiusstraße, war die Entscheidung bereits in der November-Ratssitzung einstimmig gefallen.

Nach Sondierungsgesprächen über weitere Baumöglichkeiten schlug die Verwaltung nun zwei Grundstücke in Brachelen, verlängerte Ritzerfeldstraße, und in Hilfarth, Erlenweg, vor. Beide liegen am Ortsrand, und hier sollen Neunfamilienhäuser entstehen. Zwei Mehrfamilienhäuser sollen bereits im Haushaltsjahr 2016 gebaut werden, zuerst in Doveren und Brachelen. Die Stadt hat mit dem Jülicher Architekturbüro Windt vereinbart, die Funktionsausschreibung für zwei schlüsselfertige Häuser vorzubereiten. Dem Ausschuss wurden erste Entwürfe präsentiert, die zweigeschossige Bauten zeigen. Die sehen im Erdgeschoss vier Wohnungen zwischen 47 und 60 Quadratmetern, jeweils mit Terrasse, und im Obergeschoss fünf Wohnungen (42,5 bis knapp 60 Quadratmeter groß, mit Balkon) vor. Ebenerdig gibt es auch einen Raum, in dem Fahrräder und Kinderwagen abgestellt werden können. Der Haushalt für das kommende Jahr sieht für den Bau von zwei Häusern in städtischer Regie 2,2 Millionen Euro vor.

Außerdem teilte die Verwaltung in der Ausschusssitzung mit, dass mit zahlreichen Privatinvestoren Gespräche geführt wurden. Nach aktuellem Stand sei davon auszugehen, dass in Hilfarth, Neubaugebiet Korbmacherstraße, in Ratheim/Altmyhl (Myhler Straße) und in Hückelhoven am Haldenweg Wohnungen für Flüchtlinge von privaten Bauherren gebaut werden. Sobald die jeweiligen Bauanträge für diese Vorhaben im Rathaus vorliegen, wird der zuständige Bauausschuss darüber informiert.

"Wir wollen nun zügig die Vergabe auf den Weg bringen, damit so schnell wie möglich gebaut werden kann", sagte Bürgermeister Bernd Jansen in der Ausschusssitzung. Die Vergabe zum Bau der schlüsselfertigen Häuser soll spätestens im Februar 2016 erfolgen. Die Unterbringungsfrage drängt. Denn bis zum Jahresende, so hatte die Verwaltung Mitte November geschätzt, müssen weitere 150 Flüchtlinge zusätzlich aufgenommen werden. Neben dem Wohnungsbau rüstet die Stadt auch eine Gewerbehalle in Baal um.


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(RP)
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