Hückelhoven Förderung eröffnet Chance auf Bildung

Hückelhoven · Eine Internationale Förderklasse soll jetzt auch im Gymnasium Hückelhoven junge Migranten fördern.

 Pädagogen beschäftigen sich in Kleingruppen intensiv mit Flüchtlingskindern. Denen fehlen vor allem Deutschkenntnisse. Die sprachliche Handlungsfähigkeit ist die wichtigste Aufgabe des Anfangsunterrichts.

Pädagogen beschäftigen sich in Kleingruppen intensiv mit Flüchtlingskindern. Denen fehlen vor allem Deutschkenntnisse. Die sprachliche Handlungsfähigkeit ist die wichtigste Aufgabe des Anfangsunterrichts.

Foto: JOACHIM BURGHARDT (ARCHIV)

Auf die vermehrte Zuweisung von Asylbewerbern reagiert die Stadt jetzt auch im Bildungsbereich: Der Rat hat in seiner jüngsten Sitzung die Einrichtung einer Internationalen Förderklasse für die Sekundarstufe I am Gymnasium Hückelhoven beschlossen (bei einer Gegenstimme). Den Aufwand für zusätzliche Sach- und Lernmittel schätzt die Verwaltung auf rund 2000 Euro, die der Kämmerer noch überplanmäßig zur Verfügung stellen muss.

Bei der Hauptschule Ratheim hatte es bereits vor etlichen Jahren eine Förderung für Schüler mit Migrationshintergrund gegeben. Ein Sprachförderungskonzept ging auf die individuellen Bedürfnisse der ausländischen Schüler ein, ein Teil des Angebots war in den Deutschunterricht integriert. Dabei wurden zum Beispiel zwei Arbeitshefte eingesetzt mit Verständnishilfen. Die Internationale Förderklasse (IFK) besuchten gemeinsam Schüler zwischen zehn und 16 Jahren, die über wenige oder keine Deutschkenntnisse verfügten. Sie war als "Durchgangsklasse" konzipiert, bis die Schüler dem regulären Unterricht folgen können. Diese Klasse blieb nach der Fusion mit der Hauptschule In der Schlee bestehen. Zurzeit ist diese Klasse in Hückelhoven nach Angaben der Verwaltung mit acht Schülern überbelegt.

Mit dem Schulaufsichtsbeamten der Bezirksregierung in Köln wurde abgestimmt, eine entsprechende Klasse nun auch im Städtischen Gymnasium einzurichten. Die Schulaufsicht werde für das nötige Personal sorgen, hieß es in der Vorlage zur Ratssitzung. Für die Sachmittel hingegen zeichnet der Schulträger selbst verantwortlich. Das Schulamt schätzt, dass etwa 2000 Euro für zusätzliche Schulbücher, Materialien und Lernmittel aufgebracht werden müssen. Wenn Schülerfahrtkosten für Kinder außerhalb des Stadtgebietes entstehen, hat die jeweilige Wohnortgemeinde diese zu zahlen.

Die räumlichen Voraussetzungen für die Einrichtung einer Internationalen Förderklasse sind im Gymnasium erfüllt. Und ein solches Angebot fügt sich auch gut ins Bild der Schule, die sich als "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" versteht. Auf der Schulhomepage heißt es zu dem Projekt: "Hückelhoven ist durch die Zeche Sophia-Jacoba geprägt von der Vielfalt der Nationen und ihrer Kultur. Die Einwandergenerationen gestalten das gesellschaftliche Leben in Hückelhoven mit und bereichern unseren Alltag." Und weiter: "Wir wollen die Vielfalt, die auch an unserer Schule zu beobachten ist, fördern und voneinander lernen. Niemand soll Nachteile aufgrund seiner Hautfarbe oder Herkunft haben." Das gilt künftig auch für Mitschüler aus Asylbewerber-Familien.

(RP)
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