Hückelhoven Für die Cracks ist Kompliziertes einfach

Hückelhoven · Sie sind junge Forscher, Mathe-Genies, Sprachtalente, sportlich auf der Höhe, sozial engagiert oder geschmeidige Akrobaten. Wettbewerbs-Erfolge seiner Schüler und Schülerinnen ehrte das Gymnasium Hückelhoven.

 Caroline Pannen (14 Jahre) und Daniel Klee (13) haben Mineralwasser untersucht und im Regionalwettbewerb von Jugend forscht gesiegt. Ihr Chemie-Betreuer sieht solche Leistungen sonst eher in der Oberstufe.

Caroline Pannen (14 Jahre) und Daniel Klee (13) haben Mineralwasser untersucht und im Regionalwettbewerb von Jugend forscht gesiegt. Ihr Chemie-Betreuer sieht solche Leistungen sonst eher in der Oberstufe.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Also lautet der Beschluss, dass der Mensch was lernen muss." Dieser Satz von Lehrer Lämpel sollte noch eine Rolle spielen bei der traditionellen Ehrung der im Wettstreit ausgezeichneten Gymnasiasten in der Aula. Was gelernt haben auf jeden Fall 147 Schülerinnen und Schüler, die in diversen Wettbewerben Preise errungen haben. Einige stellten ihre Arbeiten im Foyer aus und erklärten Mitschülern wie Besuchern, welche Fachthemen sie beackert hatten. Ihre herausragenden Erfolge würdigte eine Feierstunde.

Katharina Frenken und Selena Zubiks (9c) haben sich in Latein am Fremdsprachenwettbewerb beteiligt. Beide wollen Medizin studieren, da ist die Sprache der alten Römer unabdingbar. Die beiden sind wie ihr Mitschüler aus der 9a, Henrik Penners, begeistert davon, dass man nicht nur die Sprache lernt, sondern auch Geschichte, und dass sich mit den Vorkenntnissen Italienisch und Spanisch besser erschließt. Henrik ist ebenfalls in der Archäologie-AG: "Antike Grabsteine zu entziffern, finde ich sehr interessant." Er hat im Landeswettbewerb Latein den dritten Platz erreicht und im Mai in Paderborn eine Urkunde erhalten. Die bescheinigt ihm, er habe "anspruchsvolle Aufgaben bearbeitet, die über das in der Schule Geforderte hinausgehen".

Wenn Daniel Klee (13 Jahre) mit Power-Point-Präsentation seine Versuchsreihe zur Untersuchung von Mineralwässern erklärt, werden die Augen seiner Zuhörer groß und größer, bis er beschwichtigend erklärt: "Sieht kompliziert aus, ist es aber nicht." Wohl, ist es. Daniel indessen ist in Chemie in seinem Element, die Säure-Basen-Titration für ihn kein Fachchinesisch. Mit der ein Jahr älteren Caroline Pannen hat er im Regionalwettbewerb Jugend forscht gesiegt und im Landeswettbewerb den fünften Platz gemacht. Wie sollen diese Leistungen erst im Abi aussehen?

Marvin Volkmer am Klavier (Beethoven) und der Zirkus Pepperoni rahmten die Ehrung der Besten ein. "Ihr habt Tolles geleistet", lobte Schulleiter Arnold Krekelberg die in zwölf Wettbewerben Ausgezeichneten. Zudem zollte er Anerkennung für die zusätzliche Mühe der Kollegen Dr. Yvonne Noppeney und Klaus Winkens, die Arbeitsgemeinschaften und Wettbewerbsteilnehmer betreuen. Schuldezernent Helmut Holländer ehrte die drei Besten Daniel Klee und Caroline Pannen sowie Henrik Penners mit einem Geschenk der Stadt.

"Hi, Fans", begrüßte Dr. Gerhard Heywang im weißen Kittel sein junges Auditorium. Mit dem Klassiker der deutschen Literatur, Max und Moritz von Wilhelm Busch, war klar, dass keine trockene Vorlesung folgt. Die Verse garnierte Heywang mit physikalischen und chemischen Experimenten. So wies er mit einem angezündeten Portiönchen Sprengstoff nach, dass das Pulver in Lehrer Lämpels Meerschaumpfeife wie beschrieben nicht hätte explodieren können. "Mit Klebstoff verschlossen, wär's hochgegangen." Verblüffend auch die auf der Bühne erzeugte Angelschnur, und einen Knalleffekt brachte das Experiment mit Wasserdampf in einer Dose, die, auf kaltes Wasser gesetzt, kollabiert.

"So macht Lernen Spaß!" sagte Schuldezernent Holländer am Ende des ebenso lehrreichen wie humorvollen Vortrags. Bliebe frei nach Wilhelm Busch hinzuzufügen: "Ach könnt' man nur von diesen / Tricks noch mehrerlei genießen - durch die Schülerschaft herum / ging' ein freudiges Gebrumm."

(RP)
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