Hückelhoven Gewerkschaft besorgt über Rechtsruck

Hückelhoven · Programmatische Reden und Geselligkeit beim traditionellen IG BCE-Frühlingsfest mit Ehrungen der Jubilare.

 Vorsitzende Anne Grambusch (3.v.l.) und stellvertretender Bürgermeister Dieter Geitner (2.v.r.) gratulierten den IG BCE-Jubilaren.

Vorsitzende Anne Grambusch (3.v.l.) und stellvertretender Bürgermeister Dieter Geitner (2.v.r.) gratulierten den IG BCE-Jubilaren.

Foto: Jörg Knappe

Erinnerungen bestimmten naturgemäß teilweise die Reden beim Frühlingsfest mit Jubilarehrung der Angestellten-Ortsgruppe der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) der ehemaligen Zeche Sophia-Jacoba im Hilfarther Saal Sodekamp-Dohmen. Sowohl Vorsitzende Anne Grambusch wie auch Festredner Ernst Ungermann vom IG BCE-Bezirk Alsdorf warnten mit sehr deutlichen Worten vor der rechtspopulistischen Partei "Alternative für Deutschland", der AfD.

Neben Jubilaren, Angehörigen und weiteren Mitgliedern im gut besetzten Saal konnte Vorsitzende Anne Grambusch auch den Stellvertretenden Bürgermeister Dieter Geitner, den Vorsitzenden des St.-Barbara-Knappenvereins, Franz-Josef Bücken, den Vorsitzenden der Lebenshilfe, Klaus Meier, sowie den Kreisvorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Willi Klaßen, begrüßen.

Anne Grambusch würdigte die Lebensleistung der Jubilare in Beruf und Gewerkschaft, alle Errungenschaften in Gesellschaft und Wirtschaft seien nicht von Arbeitgebern gnädig gewährt, sondern von starken Gewerkschaften erkämpft worden. Und die stünden heute auch gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Grambusch fand es erschreckend, dass sich "Menschen mit Sorgen und Ängsten" an den jüngsten Wahltagen der AfD zugewandt hätten. Setze diese Partei sich durch, käme es auch zum Abbau von Arbeitnehmerrechten.

Ernst Ungermann meinte zur AfD, dass diese von vielen Menschen nicht wegen ihrer ohnehin wenig bekannten Vorstellungen gewählt worden sei, sondern von "Menschen, die die Welt nicht mehr verstehen".

Er gratulierte den Jubilaren, die viel geleistet hätten. Auch wenn die Gewerkschaften derzeit "dünne Luft" verspürten, sei es auch ihnen zu verdanken, dass in Mitteleuropa seit 70 Jahren Frieden herrsche. Und das gelte auch für die Zukunft: "Kriege müssen unbedingt verhindert werden!" Zur Globalisierung merkte Ungermann an, dass "unser Wohlstand auch darauf beruht, dass andere weniger haben".

Als Beispiel für erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit führte Bezirksvorstandsmitglied Ungermann einen "Betrieb in der Nähe mit 400 Beschäftigten" an. Die hätten 1992 einen Stundenlohn von 18 D-Mark gehabt, 2014 in Euro umgerechnet keinen Cent mehr. Einen Betriebsrat habe es nicht gegeben - man habe dort intensiv Mitglieder geworben, mit denen man einen Betriebsrat habe einrichten und tarifvertragliche Lohn-Regelungen durchsetzen können. Das Unternehmen habe die Vorteile dieser Struktur erkannt und den Gewerkschaftsmitgliedern unter den Beschäftigten sogar einen Sonderbonus gezahlt.

Dann war es Zeit für einen Bonus am leckeren Speisenbuffet sowie Geselligkeit bei angeregter Unterhaltung. Zum Tanz spielte das "Night-Life-Duo".

(isp)
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