Hückelhoven HKG-Kostümsitzung: keine Sekunde Langeweile

Hückelhoven · Einen Weltrekord wie Klaus und Klaus von "de Nooardseeküste" mit der längsten Polonäse mit 4405 Teilnehmern bei der "Bremen-Olé-Party" 2015 schafften Jürgen und Jürgen auf der Bühne der Hückelhovener Karnevalsgesellschaft (HKG) zwar vermutlich nicht, rekordverdächtig waren dennoch zwei Programmpunkte der von Jürgen Reindahl und Jürgen Soyka souverän gesteuerten Kostümsitzung. Das ostbelgische "Hühldöppe" (Heultöpfchen) rasselte die Speisekarten von gefühlt 25 italienischen Restaurants, ohne Pizzen, runter, der neudeutsche Holländer "Ruud" schaffte gefühlt 50 Musikstücke mit ebenso vielen Kostümwechseln. Langeweile kam in der Mehrzweckhalle des Gymnasiums nicht auf.

 "Labbes und Drickes" (Michael Henkel und Guido Streußer) aus Eschweiler beim Zwiegespräch auf der HKG-Bühne.

"Labbes und Drickes" (Michael Henkel und Guido Streußer) aus Eschweiler beim Zwiegespräch auf der HKG-Bühne.

Foto: Jürgen Laaser

Gegen Langeweile hatten vor allem auch die zahlreichen Tänzerinnen und Tanzgruppen was, die eigenen Mariechen Celin, trotz ihrer erst acht Lebensjahre beachtlich souverän, und die erfahreneren Analena und Michelle, sowie die beiden Tanzgarden und die entfesselte Showtanzgruppe "Dancer Hollics". Einen glänzenden Griff hatte Literat Wolfgang "Gus" Backes mit der Tanzgarde "Eschweiler Höppe Kroetsch" getan, die mit fast 30 Aktiven die Großbühne füllte. Die Choreographie zeugte von Trainingsfleiß - da wurde Zugabe gefordert, die natürlich gewährt wurde, die zweite ebenfalls, bei der sich Jürgen Reindahl selbst knapp unter der Hallendecke wiederfand. Eine Rakete der ansprechend gefüllten Mehrzweckhalle war da selbstverständlich.

"Ruud" verwandelte sich blitzartig eine halbe Stunde lang in die verschiedensten Kostümträger nach Playbackmusik, zeigte aber in den Zugaben, dass er auch live als Rampensau bis ins Publikum hinein brillieren kann, die nächste Rakete war fällig. Als Klassiker zeigten sich "Labbes und Drickes" aus Eschweiler, die sich á la "Colonia-Duett" beharkten. Ein Klassiker auch der "Kölsche Köbes", dessen Gags sich um das Kölner Brauerzeugnis ebenso drehten wie um die eigene Ehefrau oder auch Rainer Calmund, der unter das Lkw-Fahrverbot über 3,5 Tonnen auf der Rheinbrücke Köln-Leverkusen falle.

Das Klinkumer "Herrenballett XXL" zeigte zum wiederholten Mal in Hückelhoven, dass Tanz keine Frauendomäne sein muss. Sichtliche Freude hatte das Quintett "Hat Wat" aus dem Selfkant am ersten Hückelhovener Auftritt, das zum Abschluss bis zur Mitternacht mit Stimmungshits non-stopp den Mitsing-Level hochhielt.

Als "einziger Hückelhovener Büttenredner" der Sitzung hatte Stellvertretender Bürgermeister Dieter Geitner (CDU) eingangs mit einigen regional-lokalen Gags die Lacher auf seiner Seite.

(isp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort