Die SPD wandte sich, wie schon im Sozialausschuss, gegen den Standort zwischen Hilfarth und Ratheim. "Mit uns nicht", sagte Jörg Leseberg. "In der Not, ja. Aber sich für zehn Jahre festlegen? Es wäre ein falsches Signal, Flüchtlinge in Isolationshaft zu stecken." Im Ton daneben, befand die CDU-Fraktion. "Unverschämtheit", konterte Michael Paulussen, der zudem auf den Einwand von Ulrich Horst (Grüne), es müsse ein Minimum an Mobilität gewährleistet sein, erwiderte: "Etwa ein Kilometer Fußweg ist für Männer zwischen 19 und 25 Jahren zumutbar." Heinz-Josef Kreutzer mahnte an, das Thema mit der nötigen Würde zu diskutieren: "Das sind Abwehrargumente. Schade. Wo ist die wirkliche Bereitschaft?"

Bürgermeister Bernd Jansen bezeichnete es als "Riesenchance", ein solch großes Gebäude mieten zu können, "wenn man in anderen Städten sieht, in welchen Baracken Flüchtlinge leben". Erster Beigeordneter und Kämmerer Helmut Holländer warnte: "Die Zahl der Asylbewerber wird nicht sinken. Am Mittwoch sind wieder drei Faxe der Bezirksregierung angekommen, bis Freitag weitere Personen unterzubringen. Da ist Druck in der Sache." Holländer hob hervor, die Verwaltung sei froh, den Standort gefunden zu haben. "Andere Lösungen wie Container würden erheblich teurer." In nicht-öffentlicher Sitzung nannte er Zahlen zu Alternativen, die aber nicht wirklich in Betracht kommen. Bürgermeister Jansen versicherte, Asylbewerber würden durch soziale Arbeit und Begleitung durch ehrenamtliche Flüchtlingspaten integriert.