Hückelhoven Kampagne "positiv zusammen leben"

Hückelhoven · Kein Aids-Toter im Vorjahr im Kreis Heinsberg – doch die tückische Krankheit bleibt präsent. Morgen ist Welt-Aids-Tags Die Aids-Beratungsstelle informiert beim Adventsmarkt Erkelenz. Eine Aktion im Gymnasium unterstützt Betroffene.

 Leiterin Renate Kaspar wirbt für echte Unterstützung von Erkrankten im Bekanntenkreis, in der Familie, im Beruf und der Freizeit. In der aktuellen Kampagne sprechen fünf Menschen mit HIV über ihre Lebensumstände.

Leiterin Renate Kaspar wirbt für echte Unterstützung von Erkrankten im Bekanntenkreis, in der Familie, im Beruf und der Freizeit. In der aktuellen Kampagne sprechen fünf Menschen mit HIV über ihre Lebensumstände.

Foto: LAASER (ARCHIV)

Kein Aids-Toter im Vorjahr im Kreis Heinsberg — doch die tückische Krankheit bleibt präsent. Morgen ist Welt-Aids-Tags Die Aids-Beratungsstelle informiert beim Adventsmarkt Erkelenz. Eine Aktion im Gymnasium unterstützt Betroffene.

Ein Mensch ist im Jahr 2011 im Kreisgebiet an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben. Im vergangenen Jahr forderte AIDS kein Todesopfer im Kreis Heinsberg. Das geht aus der jüngsten Erhebung des Statistischen Landesamtes Düsseldorf hervor, veröffentlicht anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. Die in Hückelhoven ansässige Aids-Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (Awo) fordert zum Welt-Aids-Tag: "Positiv zusammen leben!" — im Kreis Heinsberg werden wieder einige Aktionen stattfinden.

Die Aids-Beratungsstelle wird auf dem Adventsmarkt in Erkelenz um Spenden für die Unterstützung Infizierter und Erkrankter aus dem Kreis Heinsberg bitten. In Kooperation mit der AWO-Beratungsstelle werden am Mittwoch im Gymnasium Hückelhoven Schüler vom Grundkurs katholische Religion und Lehrerin Irene Dahlmanns-Kranz Waffeln und Gebäck zu Gunsten des Aids-Fonds der Awo an Mitschüler und Lehrer verkaufen und so auf den Welt-Aids-Tag aufmerksam machen. Das Berufskolleg Erkelenz verteilt Informationen an Schüler und Auszubildende, in der Haag-Apotheke Hückelhoven steht ein Info-Tisch für Kunden bereit.

Renate Kaspar, Leiterin der Beratungsstelle, erklärt zum Welt-Aids-Tag: "Die bundesweiten und lokalen Aktionen haben alle ein Ziel: Menschen anzuregen, für eine Gesellschaft zu stehen, in der Respekt und Toleranz keine leeren Worte sind, sondern echte Unterstützung im Bekanntenkreis, in der Familie, im Arbeitsleben und in der Freizeit bedeuten. Sie wollen Menschen zusammen bringen, Vorurteile und Ängste abbauen und für das individuelle Schutzverhalten sensibilisieren." Das ganze Jahr über koordiniert die Aids-Beratungsstelle mit der Kooperationspartnern und Ehrenamtlichen die Unterstützungsangebote für betroffene Menschen, um deren Lebensqualität zu verbessern. Präventions- und Aufklärungsarbeit vor allem an Schulen kann aktiv die Zahl der Neu-Ansteckungen verringern.

Renate Kaspar weist auf die bundesweite Kampagne "Positiv zusammen leben" hin, die einen authentischen Einblick in die Lebenssituationen von Menschen mit HIV und Aids geben soll. Maßgeblich beteiligt sind das Bundes-Gesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, mit im Boot die Deutsche Aids-Hilfe und Deutsche Aids-Stiftung. Fünf Menschen mit HIV und Aids wollen offen über ihr Leben sprechen und stehen so im Mittelpunkt einer Kampagne, die eine Botschaft hat: HIV-positiv und trotzdem mitten im Leben. Mit ihren Unterstützern zeigen sie öffentlich, wie selbstverständlich "positiv zusammen leben" in Arbeit, Familie und Freundeskreis sein kann und wie Musik helfen kann, neuen Mut zu schöpfen.

Sarah Connor ist die wohl prominenteste Unterstützerin. Sie gab Doreen (33, Einzelhandelskauffrau) nach der Diagnose HIV-positiv mit einem Song neue Kraft, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Unter dem Motto: "Ich habe HIV — und eine starke Stimme an meiner Seite. Habe ich auch deine?" haben sich Doreen und Sarah als starkes Team einem Ziel verschrieben: "Wir machen uns dafür stark, dass sich in den Köpfen der Menschen etwas verändert. HIV-positive Menschen sollen offen mit ihrer Infektion umgehen können und nicht mehr ausgegrenzt werden."

(RP)
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