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Hückelhoven Knebels unverwüstliche Rentnerband

Hückelhoven · Als "Männer ohne Nerven" gastierten Herbert Knebel und seine Jungs vom Affentheater in der ausverkauften Aula.

 Knebels Quartett bot die bewährte Mischung aus Comedy und Musik - mit neuen Texten zu alten Songs.

Knebels Quartett bot die bewährte Mischung aus Comedy und Musik - mit neuen Texten zu alten Songs.

Foto: Jürgen Laaser

Zur Einstimmung auf den Abend gibt's erst mal vom Band eine selbstbewusste Ansage: "Diese Männer gehen auch dahin, wo es wehtut." Das ist ein Satz aus der Fußballsprache - Herbert Knebel und seine Jungs vom Affentheater sind begeisterte Fußballfans. Der Spruch bedeutet, mit dem Ball genau dahin zu laufen, wo nun einmal die größten Erfolgsaussichten bestehen und daher auch die größte Gegenwehr zu erwarten ist - in den Strafraum. Um im Bild zu bleiben: Das Quartett kommt an diesem Abend sehr häufig in den Strafraum, erzielt viele Tore - sehr zum Vergnügen der mehr als 700 Zuschauer in der ausverkauften Aula.

"Männer ohne Nerven" haben Knebel und seine Jungs ihr neues, zwölftes Programm getauft, kokettieren darin mächtig mit dem Alter und den damit verbundenen Wehwehchen. Uwe Lyko, der seit nun schon mehr als 25 Jahren als Herbert Knebel auf der Bühne steht, ist mittlerweile 61 Jahre - und kommt damit allmählich ins Alter seiner Kunstfigur.

Das Quartett bietet die bewährte Mischung aus Comedy, Klamauk, Nonsens - und ganz viel Musik. Die Jungs vom Affentheater machen bei der Auswahl ihrer Songs keinen Hehl daraus, wo ihre musikalischen Wurzeln und Vorlieben liegen: in der Musik der 1960er und 1970er Jahre, wie immer versehen mit neuen Texten. So wird am Anfang aus Queens kurzem Song "We will rock you" ein längeres "Wir tun euch jetzt rocken". Eine Ansage, die das Affentheater in den nächsten zwei Stunden konsequent umsetzt mit Songs unter anderem von Steppenwolf, Beach Boys, Johnny Cash, Deep Purple - und in den beiden grandiosen Zugaben von Elvis Presley und Bob Dylan. Dazu dackelt Knebel im weißen Elvis-Kostüm auf die Bühne, kommt auf den frühen Tod des Kings of Rock'n'Roll zu sprechen - und wird dabei richtig philosophisch: "Zeit macht nur vor dem Teufel halt - das musste auch der Elvis erfahren."

Völlig abgedreht wird's dann bei Bob Dylan. "Den habe ich in den 60ern in einem Sommer-Ferienlager der Awo kennengelernt. Nach dem Verzehr von einem Teller Linsensuppe habe ich für den da ,Blowin in the wind' geschrieben", erzählt Knebel - und kredenzt mit dem Affentheater eine gefühlvolle Version von Dylans großer Hymne "Forever young", passend zum fortgeschritten Alter der Herren als "Von innen jung".

Auch in seinen Solonummern, in denen er sich vor allem mit seiner Frau Guste beschäftigt, dreht Knebel richtig auf - so bei der vorzüglichen Schwimmbad-Episode, mit der er inhaltlich an einen seiner absoluten Klassiker anknüpft, den Besuch im Spaßbad mit seinen Enkeln. Diesmal ist es eben mit der besseren Hälfte, der er "nur so aus Scheiß einen mitgibt", diese vom Beckenrand ins Wasser stößt. Haken dabei: Herbert Knebel weiß nicht, dass Guste gar nicht schwimmen kann: "Ich hab' mich dann erst mal gewundert, wie gut die Guste tauchen kann."

Beim Affentheater sind derweil die Rollen klar verteilt: Herbert ist der knorrige Chef, Ozzy der großspurige Prolet, Ernst der ausgleichende Normalo und der Trainer der grenzdebile Waschlappen - mit einer bemerkenswerten Inselbegabung: Bei "Stadt Land Fluss" dreht er richtig auf, zockt die anderen zur allgemeinen Verblüffung richtig ab.

(emo)
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