Hückelhoven Kontrastreiche Begegnung bei Canthe

Hückelhoven · Henriette Echghi und Dieter Crumbiegel stellen beim Hückelhovener Kunstverein Installationen und Gemälde aus. Die beiden Künstler vermitteln dem Betrachter facettenreiche Einblicke in ihre Kunstauffassungen.

 Dieter Crumbiegel und Henriette Echghi (vor Bildern Crumbiegels) stellen zur Zeit aktuelle Arbeiten bei Canthe im Alten Rathaus in Ratheim aus.

Dieter Crumbiegel und Henriette Echghi (vor Bildern Crumbiegels) stellen zur Zeit aktuelle Arbeiten bei Canthe im Alten Rathaus in Ratheim aus.

Foto: Jürgen Laaser

Sie bekannte sich gleich im ersten Satz als großer Fan von Canthe. Und warum das so ist, belegte Dr. Christine Vogt in den folgenden 20 Minuten dann selbst: Grund ist die Qualität der Ausstellungen, die der Hückelhovener Kunstverein mehrfach im Jahr im Alten Rathaus in Ratheim anbietet.

Am Freitag führte die Kunsthistorikerin und Leiterin der renommierten Ludwiggalerie Schloss Oberhausen in die neue Ausstellung "Begegnung" der Künstler Henriette Echghi und Professor Dieter Crumbiegel ein.

Canthe-Vorsitzender Helmut Neusser konnte zur Vernissage am Freitagabend mehr als 80 Interessenten begrüßen, darunter die Stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Axer, interessiert zeigten sich auch eine Reihe von Künstlern der Region. Man könne sich auf eine "spannende Begegnung" mit den beiden anwesenden Künstlern und der Referentin freuen, die hier seit langem eine große Fangemeinde habe, leitete der Vorsitzende die Eröffnung ein.

Eine Ausstellung zweier Künstler, "Begegnung" betitelt, wirke konträr, es sei aber Gemeinsames zu finden, stellte Dr. Christine Vogt einleitend heraus, wie immer in freier Rede und "mitreißend", wie Helmut Neusser wertete. Schon die "Installation" im Rathaus-Foyer in Form von "Cutwork", von der Decke hängenden ausgeschnittenen Worten, zeige typisch Henriette Echghis Antrieb, das Menschliche, das Gesellschaftliche herauszuarbeiten. Mit einer Gruppe von Gemälden setze sich das Prinzip des "Menschen im Mittelpunkt" in Form von Figurinen, ohne ausgemalte Gesichter "anonymisiert", fort. Gestaffelte Tiefe und die Farbe spiele bei Henriette Echghi stilistisch eine zentrale Rolle, die "Idee des Zusammenlebens" werde in ihrem Werk deutlich.

"Was kann Farbe auf Leinwand bewirken?" Angesichts großformatiger, kontrastreicher Bilder von Professor Dieter Crumbiegel stellte Dr. Christine Vogt heraus, dass sich beide Künstler für Farbe, das Prozesshafte und den Raum in ihrem Genre interessieren. Auch Crumbiegel befrage Farbe und Leinwand, staffele allerdings gegenstandslose Elemente tief, stelle so Raum her, arbeite dazu mehrere Farbschichten übereinander, mische auf ungewöhnliche Art Kunstharz- und Ölfarben wirkmächtig miteinander. Henriette Echghi setzt in den ausgestellten Werken weniger auf Kontrast, changiert regelrechte Farbgruppen. Insofern auch eine echte "Begegnung" zweier Stile.

Dr. Christine Vogt abschließend: "Eine beeindruckende Präsentation, man nimmt von beiden viel mit, ich gratuliere ihnen herzlich!"

(isp)
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