Hückelhoven Konzerterlebnis mit Liedermacher Siegfried Fitz

Hückelhoven · "Bruder Martinus" heißt das Musical, dessen 13 Lieder Fietz dem Hückelhovener Publikum präsentiert hat.

Zum Schluss, nach zwei Stunden, halten sich alle an den Händen, lauschen andächtig der Vertonung des Dietrich-Bonhoeffer-Textes "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Sie hat ihn bekannt gemacht. Siegfried Fietz ist christlicher Liedermacher. Der aus dem mittelhessischen Greifenstein stammende Komponist, Sänger, Produzent und Musiker prägt die konfessionelle Szene wie kein anderer. 4500 Titel hat er geschrieben. Der heute 71-Jährige gilt als Vorreiter der modernen christlichen Musik. Auf Katholikentagen und evangelischen Kirchentagen tritt Siegfried Fietz regelmäßig auf.

Auch in der Hückelhovener Kirchengemeinde ist er regelmäßig zu Gast. "Er ist oft hier, hat uns sogar bei den Jugendfreizeiten auf Texel unterstützt", erzählt Lambert Hensen, der das Konzert im gut gefüllten evangelischen Gotteshaus an der Haagstraße organisiert hat. Fast könnte man sagen, dass sich zwei alte Freunde begrüßen, als Fietz zusammen mit seiner Tochter Sandra Fietz-Oberbeck die Kirche betritt und ganz hinten in der letzten Reihe Lambert Hensen entdeckt.

Pfarrer Gerhard Saß sagt, dass man das Konzerterlebnis Hensens jahrzehntelangem Engagement und seiner Beharrlichkeit zu verdanken habe. "Für viele ist es ein Wiedersehen." Kurz vor dem Reformationstag am 31. Oktober liege der Schwerpunkt der Veranstaltung auf Martin Luther.

"Bruder Martinus" - so hat Fietz sein Musical über den berühmten Reformator genannt, dessen 13 Lieder er dem Hückelhovener Publikum präsentiert. Doch zunächst stimmt der christliche Barde mit Tochter Sandra, die ihn wie auch Sohn Oliver oft musikalisch begleitet, das Grußlied "Shalom" an.

Zu "Luthers Morgensegen" begleitet er sich selbst auf dem Akkordeon. "Ein Mönch will ich sein" schildert Martin Luthers Berufungserlebnis anno 1505 auf dem Weg nach Erfurt, als er von einem schweren Gewitter überrascht wird.

Dass nur der Glaube zählt, drücken Fietz und Tochter Sandra mit "Sola fide" aus, mit "Menschen irren" besingt das Duo die starke Kritik, die Luther entgegenschlug, als er den kirchlichen Ablasshandel anprangerte, mit dem man sich freikaufte von seinen Sünden.

Das Liebeslied "Ein Mädchen oder Weibchen" rückt Luthers Ehefrau Katharina von Bora in den Mittelpunkt, mit "Luthers Abendsegen" verabschieden sich beide von den Konzertbesuchern in Hückelhoven.

(cb)
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