Hückelhoven Kosaken-Chor entführt ins alte Russland

Hückelhoven · Sie waren ganz in Schwarz gekleidet, entfalteten ein breites Spektrum, das von ergreifenden liturgischen Gesängen bis zu mitreißenden russischen Volksweisen reichte. Die von Maxim Kowalew gegründeten Don Kosaken begeisterten in der gut gefüllten Pfarrkirche St. Brigida ihre zahlreichen Zuhörer.

Valery Haplichnik, Dirigent und Bariton des Männerchores, begrüßte die rund 150 Konzertbesucher in deutscher Sprache. "Es ist sehr schön, dass Sie alle da sind, um den heutigen Abend mit uns zu verbringen", erklärte er im nahezu ausverkauften Baaler Gotteshaus.

Mit ihrem außergewöhnlichen Stimmvolumen beeindruckten die Don Kosaken ihre Zuhörerschaft. Bei ihrem rund zweistündigen Auftritt stellten die sieben Männer stimmgewaltig ihr abwechslungsreiches Repertoire vor. Dazu gehörte unter anderem der alte Kirchengesang "Skinie", gefolgt von "Lobet den Namen des Herrn", dem georgischen Volkslied "Suliko" und dem Abendglocken-Lied. Eine gesungene Klosterlegende, das berühmte "Ich bete an die Macht der Liebe" sowie "Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen" fanden sich im ersten Programmteil ebenso wie das Ave Maria von Johann Sebastian Bach.

Vorwiegend russisch-orthodoxe Gesänge und bekannte Kirchenlieder machten die erste Hälfte des anspruchsvollen Konzertreigens aus, im zweiten Teil bestimmten bekannte Volksweisen aus der russischen Heimat der weit gereisten Chormitglieder das Programm, durch das Dirigent Valery Haplichnik führte. Das Kosakenlied "Ihal kosak sa Dunajem", "Ein Kosak spaziert am Don", "Eintönig klingt das Glöcklein", "Dubinuschka" oder auch "Heiliger Baikalsee" waren stimmgewaltige Instrumente, um die Baaler Zuhörer für einen Moment in die ferne Heimat der ausgebildeten Sänger zu entführen.

Mit "Marusja", "Katjuscha" und dem berühmten "Kalinka" als temperamentvoller Schlusspunkt vermittelten die Don Kosaken einen tiefen Einblick in die russische Seele. In jahrelanger Übungsarbeit haben es sich die Maxim Kowalew Don Kosaken zur Aufgabe gemacht, ihr Publikum zu begeistern für die traditionellen russischen Melodien, die sie nicht in Vergessenheit geraten lassen möchten. Die beeindruckende wie professionelle Stimmfülle sorgte am Ende für ein ergriffenes Publikum in Baal. Die Zuhörer erlebten ein ungewöhnliches Konzert, das völlig auf instrumentale Begleitung verzichten konnte.

Der in Danzig geborene Diplom-Sänger Maxim Kowalew hob den Männerchor aus der Taufe, nachdem er vorher russisch-orthodoxe Klöster bereist hatte, um seine Kenntnisse im Bereich der östlichen Chormusik auszuweiten und zu perfektionieren. Kowalew sang unter anderem in West-Europa, den Vereinigten Staaten sowie in Israel. Ihm ist es wichtig, begabten Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihr Talent einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, und dabei bekannt zu machen mit dem Geist des alten Russlands, das er als unvergänglich betrachtet.

(cb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort