Hückelhoven Kulturvielfalt lebt in Hückelhoven
Hückelhoven · Unter dem Motto "Hückelhoven verbindet" begrüßten die Stadt und viele Vereine und Initiativen die Bürger gestern zum Fest der Kulturen. Mehrzweckhalle und Aula-Foyer wurden wieder ein internationales Begegnungszentrum.
Hände, die klatschen, Füße, die temperamentvoll stampfen. Gitarrenklänge und spanischer Gesang. Drei junge Tänzerinnen und ein Tänzer bilden die Gruppe "Temperamento" aus Rheydt, die bei der dritten Auflage des Fests der Kulturen gestern mit viel Applaus für ihre feurige Flamenco-Bühnendarbietung belohnt werden.
"Hückelhoven verbindet" lautet das bezeichnende Motto. Dabei verwandeln sich Mehrzweckhalle und Aula-Foyer einmal mehr in ein internationales Begegnungszentrum. Mit tamilischen Köstlichkeiten, türkischer Lahmacun-Pizza, Schaschlik, Tee aus dem Samowar und Piroggen aus der russischen Heimat der deutschstämmigen Mitglieder der Landsmannschaft und spanischer Paella aus der riesigen Pfanne.
Aber Kultur bedeutet nicht nur Speisen. Kultur bedeutet auch Tanzen und Gesang. Melodien und Rhythmen verbinden Menschen aus allen Ländern. Auf der großen Bühne der gut gefüllten Mehrzweckhalle gibt es interessante Einblicke in die fremden Kulturen. Oft darf das Publikum sogar mitmachen. Körperlicher Einsatz ist gefragt, als der Lokale Teilhabekreis zu Zumba im Sitzen einlädt.
Adelheid Fenger erläutert im Gespräch mit Stadtmarketing-Mitarbeiter Romulus Timar, dass man sich zum Ziel gesetzt habe, Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen einzubinden. Körperliche und geistige Handicaps seien bei den Teilnehmern ebenso vorhanden wie seelische Erkrankungen. Aber auch interessierte Bürger dürften mitmachen beim Sitz-Zumba. Gleich mit drei Ständen ist die Hückelhovener Moscheegemeinde des Verbands der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) vertreten. Die Gemeindemitglieder servieren schwarzen Tee und selbstgebackenen Kuchen, sie haben orientalische Sitzgruppen zum gemütlichen Verweilen aufgebaut.
Meral Kalayci, die Frauen- und Mädchenbeauftragte, ist als gelernte Krankenschwester im Dauereinsatz. Zusammen mit ihren jungen Helferinnen bietet sie kostenloses Blutdruckmessen und einen kleinen medizinischen Check an ihrem Infostand an.
Im Aula-Foyer präsentieren die Schüler der Jugendwerkstatt aus der Hilfarther Fichtenstraße die Ergebnisse ihrer Arbeit. Werkstattleiter Peter Kleinen ist sichtlich stolz auf die Metall-Männchen, die die Projektteilnehmer angefertigt haben. Benjamin Gärtner (19) hat eine komplette Rockband aus Metall hergestellt. Das Fest der Kulturen, an dem er zum ersten Mal teilnimmt, gefällt Benjamin gut.
Schwarze Katzenmasken aus Pappe werden am Basteltisch des städtischen Kindergartens aus Millich hergestellt. Auch das Integrationsprojekt "Zusammen nähen", das von Elvira Deutges geleitet wird und seit 2009 besteht, stellt sich vor. Die Frauen aus fünf verschiedenen Nationen lassen fleißig ihre Nähmaschinen surren, verkaufen Kirschkernkissen, Portemonnaies und Baby-Lätzchen aus eigener Herstellung.
