Hückelhoven Lichtes Zuhause für jüngere Pflegebedürftige

Hückelhoven · Die Lambertus gGmbH Hückelhoven eröffnete einen komfortablen Anbau für pflegebedürftige Menschen zwischen 18 und 55 Jahren.

 Jung und Alt verbindet nun die Einrichtung der Lambertus gGmbH mit dem modernen Anbau (rechts), der Zimmer speziell für jüngere Bewohner bietet.

Jung und Alt verbindet nun die Einrichtung der Lambertus gGmbH mit dem modernen Anbau (rechts), der Zimmer speziell für jüngere Bewohner bietet.

Foto: ewl

Die Tür zum neuen Erweiterungsbau der Lambertus gGmb mit einem Wohnbereich für zehn junge pflegebedürftige Menschen im Obergeschoss und einem Wohnbereich mit zehn Plätzen für die Versorgung schwerstkranker Menschen "Palliative Care" im Erdgeschoss stand weit offen. Nicht ohne Grund.

Gemeinsam mit Gästen und Besuchern war nun die Eröffnung, Höhepunkt die symbolische Schlüsselübergabe von Architekt und Aufsichtsrat Wolfgang Emondts an Marcel Ballas, Geschäftsführer der Lambertus gGmbH, und die Einsegnung der Räumlichkeiten durch Pater Anton Steinberger.

Genau vor einem Jahr fand der erste Spatenstich für den zweigeschossigen Bau mit insgesamt 900 Quadratmetern statt. "Wir haben damals angefangen zu bauen, um die Vorgabe des Wohn- und Teilhabegesetzes zu erfüllen, das besagt, bis 2018 im gesamten Pflegeheim mindestens 80 Prozent der Plätze in Einzelzimmern vorzuhalten", erklärte Marcel Ballas. Sein Wunsch sei es immer gewesen, auch jungen pflegebedürftigen Menschen einen Platz zu bieten, die andere Interessen hätten als ältere in einem Pflegeheim. Im Managementteam sei schnell die Entscheidung gefallen, dies mit zu tragen. "Einige waren bereits so motiviert, dass sie sich gleich bereiterklärten, im zukünftigen Wohnbereich arbeiten zu wollen", sagte Ballas. So sei ein Wohnbereich für zehn pflegebedürftige Menschen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren als "Junge Pflege" entstanden. Gleichzeitig gebe es im Erdgeschoss einen Wohnbereich mit zehn Plätzen für die Versorgung schwersterkrankter Menschen als "Palliative Care". Drei Kollegen hätten die Zusatzqualifikation erworben.

Zudem kooperiere man mit dem Caritasverband Heinsberg, der die palliative Pflege durchführe. Wolfgang Emondts habe mit seinem Team einen Bau geschaffen, bei dem alle Wünsche und Ideen umgesetzt wurden, betonte Ballas. Zudem sei er innerhalb des Kostenrahmens von circa 2,5 Millionen Euro geblieben. Die modern gestalteten Einzelzimmer und der Wohn- und Küchenbereich, wo Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter kochen dürfen, zeichnet sich durch ein ansprechendes Farb- und Wohnkonzept aus. In jedem Bewohnerzimmer gibt es dank vieler Spender einen Fernseher. Ballas bedankte sich auch bei der niederländischen Künstlerin Miriam Vleugels, die aussagekräftige sowie farbenfrohe Wandgemälde zu den Themen "Junge Pflege" und "Palliative Care" in den Wohnbereichen gestaltete. Sein Dank galt ebenso seinem engagierten Team der Mitarbeiter, allen voran Kevin Braun, der mit der Leitung "Junge Pflege" betraut ist, und Birgit Steinke, Leiterin der Palliativ-Care-Gruppe. Mit dem Zitat von Victor Hugo "Nichts ist auf der Welt so mächtig, wie eine Idee, deren Zeit begonnen hat" übergab er das Wort an Wolfgang Emondts, der sich bei allen Mitstreitern bedankte. Als Symbol der guten Zusammenarbeit schenkte er einen Apfelbaum für das Gelände des neuen Baus.

Im Anschluss überbrachte Bürgermeister Bernd Jansen die Glückwünsche der Stadt Hückelhoven. "Unsere Gesellschaft ändert sich und damit die Pflegeansprüche. Die Großfamilie wird zum Auslaufmodell." Somit werde es schwierig, Pflegebedürftigen den eigenen vier Wänden zu pflegen. Marcel Ballas sei der Initiator des Unterfangens, älteren und jungen Pflegebedürftigen in der Stadt Hückelhoven eine würdevolle Pflege anzubieten. Der Neubau zeichne sich durch viel Licht und Transparenz aus. "Man denkt sofort: Hier möchte ich hin, wenn es sein muss." Das Leben spiele sich in den Gemeinschaftsräumen ab. Dies erinnere sehr an die Großfamilie, schloss Jansen.

(RP)
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