Hückelhoven Manege frei für Lukas

Hückelhoven · Lukas Sachse (16) liebt den Zirkus. Berufswunsch: Artist. Der Diabolo-Jongleur aus der Zirkus-AG des Gymnasiums tritt in den Ferien im Ludwigshafener Weihnachtscircus auf.

 Erfahrung in der Manege und auf Bühnen hat Lukas bereits. Ab Heiligabend wird der 16-Jährige als Diabolo-Jongleur im Ludwigshafener Weihnachtscircus vor großem Publikum auftreten. Weihnachten verbringt er ohne die eigene Familie, dafür in der Zirkus-Gemeinschaft. Der Zirkus zahlt Hotel, Essen und eine Gage.

Erfahrung in der Manege und auf Bühnen hat Lukas bereits. Ab Heiligabend wird der 16-Jährige als Diabolo-Jongleur im Ludwigshafener Weihnachtscircus vor großem Publikum auftreten. Weihnachten verbringt er ohne die eigene Familie, dafür in der Zirkus-Gemeinschaft. Der Zirkus zahlt Hotel, Essen und eine Gage.

Foto: KURT SIKORA

Wie kommt ein Jugendlicher, der nicht in einer Zirkusfamilie aufgewachsen ist, auf den Berufswunsch Artist? Es ist der Nervenkitzel vor jedem Auftritt, dann beim Applaus des Publikums das Glücksgefühl, das ihn durchströmt. Lukas Sachse lässt seine Diabolos vor 20 Leuten oder im Viermastzelt mit 1500 Menschen tanzen. Und er ist ganz sicher: "Das Auftreten gefällt mir so sehr, dass ich das ein Leben lang machen möchte." Auf mehreren Festivals hat der Schüler des Gymnasiums, Teil der 35-köpfigen Zirkus-Pepperoni-Truppe, schon Erfolge eingeheimst. Im Mai tritt er zur Aufnahmeprüfung an der staatlichen Artistenschule in Berlin an.

Nun fiebert Lukas einer Premiere an Heiligabend entgegen: Der Ludwigshafener Winterzirkus kündigt bis zum 8. Januar ein Programm mit "sensationellen Weltklasse-Darbietungen" an, und dazu zählt auch der Nachwuchs-Artist aus Hückelhoven. Er war von dieser Chance "total geflasht", seine Mutter erst nicht so begeistert, weil er Weihnachten und Silvester nicht zu Hause verbringt, dann aber freute auch sie sich mit ihm. Und noch jemand ist ganz stolz: Lehrerin Bianca Schiff, die vor zehn Jahren am Gymnasium als sportliche Arbeitsgemeinschaft den Zirkus Pepperoni ins Leben gerufen hat: "Das ist schon was Besonderes. Eine ganz andere Nummer als auf der Bühne unserer Aula."

Ein Seil an zwei Handstöcken und das Spielgerät aus zwei Halbschalen - das ist seit fünf Jahren Lukas' Leidenschaft. "Zwei Jahre lang habe ich täglich gespielt. Von der Schule ging's gleich in den Garten, ich hatte nur Diabolo im Kopf", erzählt er. später hat er auch jongliert oder artistisch geturnt. In Seminaren tauscht er schon mal die Rollen, so Bianca Schiff: "Mancher Workshopleiter konnte von ihm noch etwas lernen." Beim Zirkus Johnny Casselly war er bei Schulevents beteiligt. Mit dem Zirkus Pepperoni ist er öfter aufgetreten, hat aber auch Bühnenerfahrung in großem Rahmen. Im März 2014 spielte er mit anderen Jungartisten der Zirkus-AG "Pepperoni" im Roncalli-Zelt in Mönchengladbach. Vor einem Jahr trat Lukas im "One World Circus", dem ehemaligen russischen Staatszirkus, auf. Im Jugend-Wettbewerb des Kölner Circus Kicks war der Diabolo-Künstler im März im Finale.

Nun also Ludwigshafen. Zwei Shows an Feiertagen, eine täglich in der Woche, Neujahr frei. Das wird anstrengend, aber es ist "eine neue Erfahrung, auf die ich mich freue. Das ist mein Hobby, darum sehe ich es nicht als Arbeit." Immer neue Orte, neue Leute, das Zusammenleben der Artisten - das liebt Lukas am Zirkus. Im Sommer macht er den Realschulabschluss, den Eignungstest für die Artistenschule Berlin hat er bestanden. Schafft er auch die Aufnahmeprüfung im Mai, kann er an seinem Traum arbeiten: "Eine eigene Zirkusfamilie, das wäre mein größter Wunsch!"

(gala)
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