Hückelhoven Marc Metzger mal musikalisch

Hückelhoven · Erstaunlich - so heißt das Programm für den musikalischen Marc Metzger. Und erstaunlich ist es tatsächlich - erstaunlich abwechslungsreich und unterhaltsam - ein erstaunlich schöner Abend für die Besucher in der Aula.

 Nicht im knatsch-bunt-karierten Karnevals-Sakko, sondern mit einem dezent schwarz-weiß karierten Outfit betrat Marc Metzger die Bühne in der Hückelhovener Aula. Im Schlepptau hatte er seine Band "und ihm seine Gesellen", die unterschiedliche Musikstile quer durcheinander mischte.

Nicht im knatsch-bunt-karierten Karnevals-Sakko, sondern mit einem dezent schwarz-weiß karierten Outfit betrat Marc Metzger die Bühne in der Hückelhovener Aula. Im Schlepptau hatte er seine Band "und ihm seine Gesellen", die unterschiedliche Musikstile quer durcheinander mischte.

Foto: Jürgen Laaser

Die Besucher feiern Marc Metzger "und ihm seine Gesellen", so nennt er die achtköpfige Begleitband, am Ende der Vorstellung in der Aula des Hückelhovener Gymnasiums mit lauten Beifallsstürmen. Nicht im knatsch-bunt-karierten Karnevals-Sakko, sondern dezent schwarz-weiß kariert, so betritt Metzger als Letzter nach seiner Band die Bühne. Auch wenn er es eigentlich nicht will - er ist (natürlich) irgendwie doch auch immer wieder ein Stück weit "Dä Blötschkopp", den alle aus dem Karneval kennen: Gleich während des ersten Liedes "klaut" er einem Mann aus der ersten Reihe im Publikum das Handy, weil der die ganze Zeit filmte. Dann macht er sich lustig über das grelle Licht der Notausgangs-Schilder: "Guckt mal, heute gibt es auch Tageslicht-Plätze". Anschließend begrüßt er gleich mehrere Gäste, die zu spät kommen persönlich und gibt dann sogar noch mal eine spezielle, schnellere Form des verpassten Songs zum Besten.

Schon jetzt ist die Stimmung im Saal bestens. Immer wieder leitet Metzger seine Krätzjer und Lieder mit mehr oder weniger ausschweifenden und vor allen Dingen witzigen Erzählungen ein. Dabei bekommen auch "ihm seine Gesellen" immer wieder mal süffisant ihr Fett weg. So schildert er "erstaunliche" Erlebnisse auf der Herrentoilette zu Karneval oder erklärt, warum für manche Leute mit zwei linken Handwerker-Händen eine Schaufel schon eine Maschine ist. Dabei mischt er alte Krätzjer von bekannten Kölner Komponisten wie Jupp Schmitz oder Hans Knipp mit eigenen Titeln. Und die haben es in sich: So schildert er in "Krankesching" die herrlich-komische Geschichte eines sehr kuriosen Arbeitsunfalls auf einer Baustelle oder erklärt bei "Wie de Hummele", warum diese eigentlich gar nicht fliegen könnten. Mitsamt seiner großartigen Band mischt er dabei die Musikstile quer durcheinander und so findet sich das kölsche Krätzjer auch zum Beispiel beim Reggae wieder oder in der bayrischen Schuhplattler-Polka, wenn er seiner bayrischen Familie das kölsche Verhalten erklärt.

Manchmal wird er auch richtig ernst, wenn er etwa erklärt, was für ihn Integration wirklich bedeutet oder wenn es um besoffene Jugendliche an den Karnevalstagen geht.

Metzger wäre aber nicht Metzger, wenn ihm nicht auch im sensibelsten Song noch ein kleiner Gag einfallen würde. Und so gipfelt dieser Abend in der Hückelhovener Aula in seiner "musikalischen Rache" an den Kölsch-Rockern von Brings, nämlich in einer ruhig-jazzigen Version von "Kölsche Jung" bei der das Publikum auch nur "leise" mitsingen durfte.

Nach etwas mehr als zwei Stunden verabschiedete sich Metzger dann mit "Lück wie ich un Du" um anschließend, wie er die ganze Zeit immer wieder betonte, noch in "Himmerich" ein wenig zu feiern.

(mp-)
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