Hückelhoven Morden in Kreisen des Hochadels

Hückelhoven · Kleingladbacher Theaterverein Frohsinn Brück feiert am 14. Oktober mit einer Kriminalkomödie Premiere. Dabei spielt die Hückelhovener Polizeiwache eine Rolle. Der Geist des Barons kommentiert die Geschehnisse.

 Der Kleingladbacher Theaterverein Frohsinn Brück bereitet sich auf seine Premiere vor: Das Ensemble für die Kriminalkomödie "Mörder mögen's messerscharf" bei der Probe.

Der Kleingladbacher Theaterverein Frohsinn Brück bereitet sich auf seine Premiere vor: Das Ensemble für die Kriminalkomödie "Mörder mögen's messerscharf" bei der Probe.

Foto: JÜRGEN LAASER

Der Text sitzt. Seit Mai lernen sie. Nur selten müssen die Souffleusen Nicola Keller und Heidi Schnelle bei den Proben ein Stichwort als kleine Hilfestellung geben. "Mörder mögen's messerscharf" heißt die turbulente Kriminalkomödie, geschrieben von Christine Steinwasser, die die elf Akteure des Kleingladbacher Theatervereins Frohsinn Brück Ende der nächsten Woche aufführen.

Für rund zweieinhalb Stunden entführen Regisseurin Sandra Schnelle und ihre engagierten Mitstreiter in die - freilich imaginäre - Welt des deutschen Hochadels. "Ich bin übrigens tot", erklärt Ansgar Baron von Herrschershausen (dargestellt von Jörg Markmann) beiläufig zum noch nicht vorhandenen Publikum gewandt. Der wohlhabende Adlige wurde hinterrücks erstochen und in den See geworfen. Umgebracht haben ihn seine geldgierige Gattin Lukretia von Herrschershausen (Sandra Schnelle) und ihr Liebhaber, der Verwalter Dietmar Knör (Jakob Paulussen). Unsichtbar für die Lebenden, kommentiert der Geist des Barons die Geschehnisse.

Und das heimtückische Morden geht weiter: Hausmädchen Sophie (Lena Zander) ist das nächste Opfer. Butler Johann (Arndt Holten) betreibt Aufklärung der eiskalten Verbrechen mit Hilfe seiner Cousine, Kriminalkommissarin Else Nehrlich (Britta Regn).

Mit vereinten Kräften gelingt es den Lebenden und den Toten schließlich, das mörderische Pärchen zur Strecke zu bringen. Dazu tragen auch die beiden alten Tanten des verstorbenen Barons, Restituta von Herrschershausen (Andrea Zander) und Honoria von Herrschershausen (Monika Paulußen), bei - sie rufen die Geister bei einer unheimlichen Séance herbei.

Jakob Paulussen ist neu in der quirligen Theatertruppe, übernimmt als mordender Verwalter Dietmar Knör gleich eine der großen Hauptrollen. Der Kleingladbacher (54) hat sichtlich Spaß an seinem Auftritt. Sein typisches Verwalter-Outfit in gedeckten Farben - Weste, Kappe, kurze Hose, Kniestrümpfe - hat er bei einem großen Internet-Versandhandel geordert. "Ein schleimiger Typ, der der Baronin verfallen ist und sich von ihr um den Finger wickeln lässt", umschreibt er seine Verwalter-Rolle. "Ein Werkzeug ihrer dunklen Machenschaften." Als Maskenbildner unterstützte er den Theaterverein schon vor zwei Jahren.

Beim Theaterverein Frohsinn Brück ist vieles Familiensache. Sandra Schnelles Sohn Henry spielt den jungen Kriminalkommissar-Assistenten Hugo Geist, Monika Paulußen alias Tante Honoria ist Jakob Paulussens Cousine. Tante Restituta alias Andrea Zander ist im wahren Leben mit dem jungen Hausmädchen Sophie (Lena Zander) verwandt - Mutter und Tochter stehen auf der Bühne.

Die Vorauswahl des neuen Stücks trifft die Regisseurin, um dann demokratisch alle Mitspieler gemeinsam entscheiden zu lassen. "Ich muss sehen, was für uns umsetzbar ist." Für die neue Inszenierung haben sich die Kleingladbacher Hobbymimen einiges einfallen lassen. So wird es ein Wiedersehen mit einigen Charakteren aus der Aufführung von 2015 geben: "Die Winters live". Auch die Hückelhovener Polizeiwache kommt in der urkomischen Inszenierung vor.

Bühnenauftritte sind für die meisten Akteure kein Neuland. Bei den Kleingladbacher Karnevalssitzungen treten sie mit Sketchen, Büttenreden, Parodien oder Gesangseinlagen auf.

(cb)
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