Hückelhoven Prozess: Diebe wurden vom Werkschutz erwischt

Hückelhoven · Gemeinschaftlichen versuchten Diebstahl im besonders schweren Fall warf die Staatsanwältin einem 38-jährigen Hückelhovener vor. Mit zwei Mittätern soll der Angeklagte 2015 versucht haben, im Industriegebiet von Hückelhoven aus einer Werkhalle Werkzeug zu stehlen. Doch der Bauarbeiter war dem letzten Gerichtstermin ferngeblieben. Zwei Mittäter waren damals bereits verurteilt worden. Deshalb musste der 38-Jährige gestern allein auf der Anklagebank vor dem Amtsgericht Platz nehmen. Doch der Angeklagte war sofort aussagebereit und beteuerte: "Eigentlich war ich damals nur Schmieresteher". Zu dritt waren sie nachts gegen 1 Uhr unterwegs. "Wir fuhren so herum und waren uns einig: Wir wollten etwas machen", erinnerte sich der 38-Jährige.

Eigentlich wollten sie nach Mönchengladbach fahren, landeten aber dann im Industriegebiet von Hückelhoven vor einer Werkhalle. "Wir stiegen alle zugleich aus dem Fahrzeug aus. Einer der bereits verurteilten Mittäter öffnete die Eingangstür zur Werkhalle. Jeder ist dann losgegangen und hat genommen, was er gebrauchen und was man gut verkaufen kann", so der Angeklagte. Aber der Bewegungsmelder hatte die Eindringlinge offenbar schon entdeckt: "Der Alarm ging an, und wir rannten los". Auf einem Video zeigte ihm der Richter, dass die Männer noch einmal umgekehrt und bei der Rückkehr beim Werkschutz und schließlich in den Händen der Polizei gelandet waren. Der Beutetraum war geplatzt.

"Ich habe damals nichts bekommen", bedauerte der Angeklagte. Dagegen enthielt sein Vorstrafenregister nicht nur leere Blätter. Bereits als Jugendlicher war er mit Drogendelikten und Diebstahlstaten aufgefallen. Doch inzwischen konsumiert er offenbar keine Drogen mehr und lebt mit seiner Familie zusammen. Am Ende verurteilte ihn das Gericht wegen des versuchten Diebstahls zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe mit Bewährung.

(RP)
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