Hückelhoven Ritterballett zum Schlosskonzert

Hückelhoven · Das Jülicher Blechbläserquartett überzeugte die Zuhörer an Haus Hall mit einem abwechslungsreichen Auftritt.

 "Juliacum Brass" nennen die vier studierten Musiker ihr Blechbläser-Quartett. Sie freuten sich über den Publikumszuspruch in der ausgebauten Scheune von Haus Hall.

"Juliacum Brass" nennen die vier studierten Musiker ihr Blechbläser-Quartett. Sie freuten sich über den Publikumszuspruch in der ausgebauten Scheune von Haus Hall.

Foto: JÜRGEN LAASER

Standesgemäß eröffneten die Juliacum Brassers das Schlosskonzert des Vereins "Con Brio - Freunde der Kammermusik" mit einer festlichen und feierlichen Intrade aus der Feder von Georg Friedrich Händel. Der einzige Wermutstropfen sollte das Wetter sein. Es regnete nicht. Doch die Organisatoren hatten sich schon am Freitag entscheiden müssen, ob das Konzert am Sonntagnachmittag im Freien stattfinden sollte. Con Brio entschied sich wegen der schwierigen Prognose für die sichere Variante und verlegte das Konzert vom Innenhof auf den ausgebauten Heuboden des ehemaligen Kuhstalls von Haus Hall.

Die gute Akustik des Heubodens nutzten die vier voll aus. Vor allem das rege Interesse an ihrem Konzert erfreute die Musiker - Martin Schädlich und Klaus Luft, die zwischen Trompeten, Kornett und Flügelhorn wechselten, Johannes Meures an der Posaune und am Euphonium und Hornist Andreas Trinkhaus - allesamt studierte Musiker. "Wir freuen uns, dass trotz des schönen Wetters so viele Zuhörer gekommen sind", sagte Trinkhaus. Zu jedem Stück machten die Musiker eine kurze Ansage und versorgten das Publikum mit interessanten Informationen. So erfuhren die Zuhörer auch, dass Johannes Meures die Stücke eigens für das Quartett arrangiert. Von Ludwig van Beethoven spielten die Musiker die Musik zu einem Ritterballett. Das lustige und feierliche Stück verfasste Beethoven als Karnevalslied, und es verspreche viel Abwechslung, erfuhren die Zuhörer. Das Stück begann mit einem Marsch, auf den ein Jagdlied, ein Tanzlied, eine Romanze und ein Kriegslied folgten, ehe ein Finale das aus vielen Sätzen bestehende Stück abschloss. Eine Polka von Antonin Dvorak erforderte dem Quartett ein feines und präzises Spiel ab.

"Beim großen Finale sehen sie die Ventile nur so fliegen", versprachen die Musiker vor dem Quartett Nr. 5 des Skandinaviers Wilhelm Ramsoe. Das Versprechen sollten die Blechbläser halten. Mit viel Schwung schickten sie die Zuhörer in eine kleine Pause, in der sich die Gäste bei dem warmen Wetter etwas erfrischen konnten.

Nach der Pause ging es mit der "Miniatur for Brass Quartet" von Ronaldo Lo Presti weiter. Das Lied begann klangvoll und steigerte sich in seiner Dramaturgie. Gefühlvoll inszenierte das Quartett das von Leonard Bernstein komponierte "Somewhere" aus dem Broadway Musical West Side Story. Dieses ruhige Stück erfreute die Zuhörer ebenso wie der flotte Einzug der Gladiatoren. Der Marsch des tschechischen Komponisten Julius Fucik ist vor allem aus dem Zirkus bekannt.

Bevor sich die Musiker aus Jülich unter großem Applaus verabschiedeten, spielten sie das unterhaltsame "Mecki Messer" aus der Dreigroschenoper, das von Kurt Weill vertont wurde.

(anek)
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