Hückelhoven Roberto Blanco: Hier ist es wunderschön

Hückelhoven · Der bald 80 Jahre alte Showman war neben Dunja Rajter der Star beim "Winter-Zauberland" im Saal Sodekamp.

 Mit seinen Hits wie "Ein bisschen Spaß muss sein" oder "Heute so, morgen so" erfüllte Altstar Roberto Blanco natürlich die Erwartungen des Hilfarther Publikums, das anhaltend Beifall spendete.

Mit seinen Hits wie "Ein bisschen Spaß muss sein" oder "Heute so, morgen so" erfüllte Altstar Roberto Blanco natürlich die Erwartungen des Hilfarther Publikums, das anhaltend Beifall spendete.

Foto: albrecht/MGv Hilfarth

Der Puppenspieler von Mexiko ist sein Erfolgsgarant. Seit 1972. Als Roberto Blanco auf der Bühne im Festsaal Sodekamp-Dohmen steht, geht das Publikum begeistert mit, als er seinen großen Hit anstimmt.

"Winter-Zauberland" heißt die Schlager-Show, in der der Sohn afrokubanischer Eltern, der inzwischen fast 80 ist, als Stargast und erst zum Schluss auftritt. Vorher sitzt Roberto Blanco in der Künstlergarderobe an der Rurbrücke, die er sich mit seinen Kollegen teilt. Er signiert Schallplatten. Ein langjähriger Fan bittet ihn darum. Blanco lacht breit und zückt einen Stift, während Sängerin Dunja Rajter (70) vor dem Wandspiegel steht und ihr rotes, seitlich geschlitztes Abendkleid zurechtzupft.

"Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen?", fragt er plötzlich mitten im Interview. Luzandra, 40 Jahre jünger als Roberto Blanco, sieht von ihrem Laptop auf, lächelt freundlich und streckt ihre Hand aus. Seit vier Jahren ist das ungleiche Paar verheiratet. "Nettes Publikum, ein toller Saal, hier ist es wunderschön", findet Roberto Blanco. Und berichtet dann, dass die Wetterkapriolen ihm keinen Strich durch die Rechnung gemacht haben: "Wir hatten Glück. Die Autobahn war frei. Es war nur ein bisschen neblig."

Blanco singt "Ein bisschen Spaß muss sein" und "Heute so, morgen so". Und weiß sehr genau, wie er das Hilfarther Publikum für sich einnimmt. "Diese Stadt war immer schon in meinem Kopf", erklärt er augenzwinkernd.

Rund dreieinhalb Stunden dauert das Mammut-Schlagerprogramm, durch das Parodist und Entertainer Bert Beel (72) führt. Weißer Anzug, rote Glitzer-Weste - so steht Beel, der in West-Berlin aufwuchs und seine Karriere 1973 auf der Internationalen Funkausstellung startete, auf der Bühne. In Sekundenschnelle verwandelt er sich mal in Trude Herr, die lieber einen Mann als Schokolade will, in Marilyn Monroe, Elvis Presley, Marlene Dietrich und Udo Lindenberg, der seinen Sonderzug nach Pankow abfahren lässt. DDR-Showgröße Eva-Maria Pieckert trat früher im Berliner Friedrichstadtpalast auf, tingelt heute mit dem "Winter-Zauberland" kreuz und quer durch die Republik. Die gebürtige Hallenserin, die in Leipzig an der Musikhochschule studierte und als FDJ-Politikerin Karriere machte, findet Gemeinsamkeiten mit den Lokalmatadoren vom Hilfarther Männergesangverein Eintracht: "Ich bin auch ein Chorkind", erzählt Pieckert und lacht zu den Herren aus Hilfarth herüber.

Die sitzen inzwischen im Publikum und haben ihren großen Auftritt bereits erfolgreich hinter sich gebracht. Unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten Harry Vierboom haben sie die Zuhörer zunächst nach Griechenland entführt mit Nana Mouskouris Evergreen "Weiße Rosen aus Athen", um dann das Schlager-Medley "Auf in den Westen" anzustimmen.

Nach dreieinhalb Stunden gibt es anhaltenden Applaus, Autogramme und kurze persönliche Begegnungen mit den Künstlern.

(cb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort