Hückelhoven Schachtsanierung: Start ist jetzt in Sicht

Hückelhoven · Förderverein Schacht 3 freut sich: Neben dem Denkmal profitiert auch die vor ihm liegende Bergmannssiedlung auf dem Hansberg.

 Der Förderverein hofft auf den Beginn der Sanierungsarbeiten am Schacht 3 im kommenden Jahr.

Der Förderverein hofft auf den Beginn der Sanierungsarbeiten am Schacht 3 im kommenden Jahr.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

"Für Juni/Juli 2017 erwarten wir den Bescheid über die Finanzierung vom Regierungspräsidenten, dann werden sofort die Ausschreibungen für die Arbeiten gefertigt, zu Beginn des Jahres 2018 kann die Sanierung des Schachts 3 beginnen!" Dass Horst Heinrichs von der Stiftung Industriedenkmalpflege NRW nach dieser Mitteilung ganz besonders kräftigen Beifall erhielt, war nur natürlich. Er referierte nämlich vor der Mitgliederversammlung des Fördervereins Schacht 3, die jetzt genau in diesem Bauwerk stattfand.

Fördervereinsvorsitzender Detlef Stab hatte zuvor schon deutlich gemacht, dass der Besuch des zuständigen NRW-Bau-Ministers und Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung, Michael Groschek, im Sommer 2016 den Durchbruch zur lange überfälligen Sanierung des Schachts gebracht habe, bei der es immerhin um runde drei Millionen Euro geht.

Als Vertreter von Bürgermeister Bernd Jansen stellte der Technische Dezernent der Stadt Hückelhoven, Dr. Achim Ortmanns, den Erfolg als Ergebnis "der reibungslosen Zusammenarbeit" der drei Partner Förderverein, Denkmalstiftung und Stadt heraus.

Neben dem Denkmal profitiere auch die vor ihm liegende Bergmannssiedlung auf dem Hansberg von der Ministerentscheidung, ein "integriertes Handlungskonzept" zu erarbeiten und umzusetzen. Es werde ein "Meilenstein" für das Wohnquartier rund um den Friedrichplatz und die Friedrichstraße werden.

In die Umsetzung des "integrierten Konzepts" werden nach belastbarer Aussage des Zweiten Beigeordneten Dr. Ortmanns die Bewohner integriert, es wird Bürgerveranstaltungen geben, in denen Beteiligung an den Planungen praktiziert werde. Der Stadtrat hat laut Ortmanns bereits die Planungsaufträge vergeben, es könne bald begonnen werden. Das Verfahren dauere naturgemäß etwas, darum sei man froh, dass die Sanierung des Schachts innerhalb des Integrations-Konzepts vorgezogen werden könne und nicht die Gesamtplanung abgewartet werden müsse, diese Mittel würden auch vorzeitig vergeben. Ortmanns bestätigte ausdrücklich den Zeitplan, den Horst Hoffmann vorgelegt hatte.

Zum von Detlef Stab den gut 60 Mitgliedern mitgeteilten Scheitern eines Baus von Toilettenanlagen mit E-Bikestation am Schacht erklärte Dr. Ortmanns, dass der Kreis als Bauherr und Betreiber diese Station näher Richtung Rathaus errichten wolle, die Stadt von daher ein Investment in Toiletten am Schacht überdenke. Der Beigeordnete bestätigte Detlef Stab auch darin, dass im Kreisverkehr Sophiastraße/Am Landabsatz ein Kunstwerk mit Bezug zum Bergbau/Bergberufsschule geschaffen werde.

Dem "demografischen Wandel" müsse man Rechnung tragen, verkündete Detlef Stab, es sei immer schwieriger, für die ganz großen Aufgaben des Vereins genügend Mitstreiter zu finden. Von daher gebe es 2017 nur noch drei Trödelmärkte und vier Tage des Offenen Bergwerks, jeweils einer weniger. Auch die Beteiligung an der Mineralienbörse im November und dem City-Weihnachtsmarkt im Dezember wird aufgegeben, hatte Geschäftsführer Reinhard Prüfer zuvor in seinem Bericht darlegen müssen.

Dennoch gehe die Arbeit zum Erhalt des Denkmals für die Bergbaugeschichte unvermindert weiter, kündigte der Vorsitzende an, donnerstags morgens seien weiterhin bis zu 35 Mitglieder am Schacht auf Schicht. Denen und allen weiteren Unterstützern gelte daher höchster Dank. Kassierer Kajo Heinrichs musste das Geschäftsjahr 2016 zwar mit einem Verlust abschließen, die Kassenlage ist dennoch solide. Er bezifferte die aktuelle Mitgliederzahl auf 1113 - eine Zahl mit großer symbolischer Bedeutung für den Steinkohlenbergbau. Im Jahr 1113 verzeichnen die Annalen der Abtei Klosterrath bei Herzogenrath "Kalculen", "Kohlekuhlen" oder Kohlegruben. Das ist die erste Erwähnung von Steinkohle auf dem europäischen Festland.

(isp)
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