Seit der Silvesternacht gingen bis Freitag bei der Polizei in Köln mehr als 170 Anzeigen ein. Davon haben nach Angaben der Polizei etwa zwei Drittel einen sexuellen Hintergrund. In zwei Fällen ginge es um den Vorwurf der Vergewaltigung.

Über die Ereignisse der Silvesternacht, über die nun ganz Deutschland spricht, zeigt sich Michael Seefeld, Inhaber einer Kampfschule in Hückelhoven, erschrocken. Die Übergriffe nimmt er zum Anlass, um am kommenden Samstag, 16. Januar 2016, einen vierstündigen kostenlosen Workshop zur Selbstverteidigung nur für Frauen anzubieten.

Schon vorher bot die Schule in ihrem Programm derartige Kurse an, kassierte dafür aber eine Gebühr. "Als ich diese Woche abends vor dem Fernseher saß und die Berichte über die Übergriffe auf die vielen Frauen gesehen habe, dachte ich mir nur: So geht das nicht weiter, da musst du doch was tun", sagt Seefeld im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der 57-jährige Kampfsporttrainer stellt jedoch klar: "In vier Stunden lernt man nicht die gesamte Form der Selbstverteidigung, dazu braucht es natürlich mehr Zeit", so Seefeld. Mit dem vierstündigen Workshop will der Hückelhovener vielmehr Frauen dazu animieren, die Kunst der Selbstverteidigung zu erlernen. "Ob sie das in meiner Kampfschule machen, oder woanders, das spielt überhaupt keine Rolle. Hauptsache, es ändert sich was", sagt der 57-Jährige.

Eine RP ONLINE Reporterin hat im Oktober an einem Kurs zur Selbstverteidigung teilgenommen. In einem Video zeigt sie, was sie gelernt hat.