Fünftes Streetfood-Festival Streetfood in familiärer Runde

Hückelhoven · Deutlich verkleinert hat sich das Streetfood-Festival vor dem Rathaus Hückelhoven. 23 Garküchen und Getränkestände bieten aber wieder kulinarische Genüsse für jeden Geschmack. Süß, herzhaft, fruchtig, exotisch - alles frisch zubereitet.

 Mit Wild ist Michel Zweers (re.) neu dabei. Das Schwein wurde vor der Schonzeit im niederländischen Wald geschossen, eingefroren, fürs Festival zwölf Stunden im Dampfgarer vorbereitet und bekommt nun auf dem Grill Farbe.

Mit Wild ist Michel Zweers (re.) neu dabei. Das Schwein wurde vor der Schonzeit im niederländischen Wald geschossen, eingefroren, fürs Festival zwölf Stunden im Dampfgarer vorbereitet und bekommt nun auf dem Grill Farbe.

Foto: JÜRGEN LAASER

"Weniger kann mehr sein", das war diesmal das Motto von Veranstalter Manfred Beaumart für das 5. Streetfood-Festival am Hückelhovener Rathaus. Der Platz zwischen Aula und Gymnasium ist leer, statt fast 50 Garküchen wie bei der Erstauflage sind 23 Foodtrucks dabei, dafür bilden sie vor dem Rathaus und auf der Wiese am Spielplatz eine gesellige Runde zum Schlemmen und Genießen. Sollte es am Wochenende regnen, sorgen zwei Zelte für trockene Teller.

Freitagnachmittag werden die Smoker vorgeglüht, Pfannen und Töpfe gewärmt, aus dem Grill züngeln Flammen, in der Smoothie-Werkstatt werden die Scheiben gewienert. Manfred Beaumart geht von Truck zu Truck, plaudert hier und da, hilft beim Nachjustieren der rollenden Küchen. Bereit für die ersten Hungrigen, die nicht lange auf sich warten lassen.

Schon sind etliche Kartoffelspiralen-Nager mit den langen Spießen gezwirbelter gewürzter Erdäpfel unterwegs. Su's Pub hat Kundschaft, der Mexikaner reicht die ersten frisch zubereiteten Burritos über die Theke. Am Stand mit italienischem Gebäck, Eselsalami und Büffelkäse deckt sich eine Kundin mit Süßem ein. In der Papiertasche trägt sie leckere Burger nach Hause. Beim Pulled Pork steigen Dampfschwaden über der Pfanne mit Zwiebeln und Paprika auf.

Beim Pastrami-König mit Smoker im Wagen liegt alles parat für Burger und Sandwiches "mit Männermarmelade". Die Dame vom "Slow cooked Streetfood" packt schon kräftig an, obwohl sie, wie sie mit leichtem Öcher Singsang in der Stimme verrät, erst in der Nacht aus Brüssel zurückgekommen ist. Der Inder fehlt leider, sein Truck war defekt. Carlos, den Portugiesen, hat Manfred Beaumart telefonisch noch nicht erreicht - vielleicht kommt er am zweiten Tag. Denn heute und morgen wird wieder lecker gekocht.

Nagelneue Trucks der Brüder Maus feiern Premiere: die flammrote Little Wok Town und die Crêperie mit ein-Meter-Leckerei in diversen Variationen. Wer nicht selbst fahren muss, kann beim Brachelener Zurmahr & Wilhelmi Wein, Sekt und Spirituosen kosten. Die anderen sind nebenan bestens bedient mit dem Driver-Cocktail aus der Smoothie-Werkstatt (Apfel, Banane, Orange, Limette) oder "Kraftstoff" aus Erd- und Himbeere, Joghurt und Honig.

Zum dritten Mal ist Birgit Möller, die Herrin über die Obsttöpfe, in Hückelhoven dabei. Dass der Markt kleiner geworden ist, findet sie schöner: "Das ist besser für den einzelnen Händler. Der Topf ist ja immer nur einmal da." Beaumart stimmt ihr zu: "Man muss im Auge haben, dass die Leute davon leben." Das kalte, nasse Festival im Herbst ist in keiner guten Erinnerung: Von 16 Märkten hat der Veranstalter 13 im Regen erlebt. "Wir sind positiv eingestellt", versichert er.

"Das Wochenende wird bestimmt schön." Den wärmsten Platz hat vorerst die arme Sau vom Woodz-Catering: Sie dreht sich am Spieß überm Grill. Probierportionen Wildschwein, Hirsch oder Ente mit Kartoffelspalten und selbst gemachtem Krautsalat gibt's für 2,50 Euro. Das Wochenende wird bestimmt lecker.

(gala)
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