Hückelhoven Thema "Wasser" als Quell der Kreativität

Hückelhoven · Die Mitglieder des Fotoclubs Hückelhoven visualisieren das Grundelement Wasser. Die "Behandlung" von Wasser zeigen die Autoren im Alten Rathaus am Markt in Ratheim gleich in doppelter Hinsicht.

 Bei der Ausstellung im Alten Rathaus Ratheim waren Bilder von natürlichen oder künstlichen Wasservorkommen ebenso zu sehen wie speziell für die Aufnahmen erstellte Szenen.

Bei der Ausstellung im Alten Rathaus Ratheim waren Bilder von natürlichen oder künstlichen Wasservorkommen ebenso zu sehen wie speziell für die Aufnahmen erstellte Szenen.

Foto: Jürgen Laaser

Ist Eis Wasser? Ist Schnee Wasser? Ist Nebel Wasser? Fragen, die sich praktisch von selbst stellen, wenn man das Grundelement Wasser visualisiert. Und genau das hatte sich der Fotoclub Hückelhoven zur Aufgabe gestellt, die Ergebnisse waren im Alten Rathaus in Ratheim am Markt zu sehen.

Wenn Fotoclub-Vorsitzender Heinz Beckers in seiner Begrüßung ausdrucksstarke Bildnisse in einer großen Bandbreite versprach, dann überzeugten er und seine Kolleginnen und Kollegen die 50 Fotofreunde digital in Farbe und Schwarzweiß mit Motiven, raffinierten Blickwinkeln und Techniken.

Die Erfindung der Fotografie hat der deutsche Dichter überhaupt, Johann-Wolfgang von Goethe, nicht erlebt, er starb 1832, Heinz Beckers stellte ein bedeutsames Wort zum Thema Wasser über die Ausstellung: "Das Wasser ist ein freundliches Element für den, der damit umgehen kann und es zu behandeln weiß" aus Goethes Roman "Die Wahlverwandtschaften".

Und die "Behandlung" von Wasser zeigen die Autoren in durchaus doppelter Hinsicht - einmal per Kamera die Aufnahme von natürlichen oder künstlichen Wasservorkommen, zum andern speziell für die Aufnahme erstellte Szenen, alles in hoher Qualität, ausgewählt von allen Mitgliedern des Clubs aus einer Großzahl eingereichter Fotos. Klassische Motive wie Brandung an Felsenküsten, Wasserfälle, Kiellinien von Schiffen, Geysire etc. wechseln mit einem Seifenblasen pustenden Mädchen, bunte Smarties mit Auflösungserscheinungen im Wasserbad, dem Wasserstrahl im Waschbecken, der auf einen lustig designten Stöpsel trifft. Wie gemalt Wassertropfen, die, in ein kleines Becken fallend, durch die Oberflächenspannung wieder hochgeschleudert werden, gebremst durch einen zweiten Tropfen, der auf ihn fällt.

Unter Malern, Bildhauern und Fotografen stellt sich für Gemeinschaftsausstellungen immer die Frage, ob jeder freie Motive wählen kann, oder ob ein Thema vorgegeben ist - die sehenswerte Vielzahl der Motive, die Kreativität der Visualisierung dieser Ausstellung zeigt, dass eine Themenvorgabe überhaupt keine Einschränkung künstlerischer Qualität sein muss.

Die Schau hat eine Besonderheit: Dr. Hans-Uwe Steinberger stellt ein Schwarz-Weiß-Foto aus, das Menschen schemenhaft durch eine große Scheibe zeigt, an der Wasser herunterläuft. Dieter F. Grins zeigt ein Farbfoto, das Menschen schemenhaft durch eine große Scheibe zeigt, an der Wasser herunterläuft. Es ist die gleiche Scheibe, sie gehört zu einem Museum in der australischen Stadt Melbourne, genau auf der anderen Seite der Erdkugel, in dem beide Fotografen waren, zu unterschiedlichen Zeiten und das nicht voneinander wussten.

(isp)
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