Hückelhoven Überfall auf einen Hückelhovener Juwelier

Hückelhoven · Angeklagter (39) steht jetzt vor dem Landgericht.

Zu den Anklagevorwürfen machte der 39-Jährige aus Übach-Palenberg gestern vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach keine Angaben. Aber die Anklage hat es in sich. Am 28. Januar 2012 soll der Angeklagte zusammen mit einem unbekannt gebliebenen Mittäter ein Juweliergeschäft an der Parkhofstraße in Hückelhoven überfallen haben. Die Männer sollen damals Gold und Bargeld für insgesamt 80.000 Euro erbeutet haben.

Im Gericht wurde gestern bekannt, dass der Überfall auf einem Video aufgezeichnet worden war. Aber die Aufnahme wurde überspielt und ist nicht mehr vorhanden. Deshalb und weil der Angeklagte den Prozess bisher schweigend verfolgt, mussten gestern mehrere Zeugen im Gerichtssaal auftreten und berichten, was sie am Tattag an der Parkhofstraße beobachtet hatten. So war an dem Januarmorgen 2012 vor dem Juweliergeschäft eine nichtsahnende Hausfrau aufgetaucht, die ihren Schmuck bringen wollte. "Ich hatte schon die Hand auf dem Türgriff, als ich zwei Personen sah, vollkommen in Schwarz und mit einer Waffe in der Hand". Die Frau bekam Angst, betrat den Laden nicht und rief laut um Hilfe. Die Personen habe sie später weglaufen sehen. Dabei sei noch Schmuck auf den Boden gefallen. "Aber ihre Gesichter konnte ich nicht erkennen", bedauerte die Zeugin.

Dann nahm das Opfer, ein 42-jähriger Düsseldorfer, auf dem Zeugenstuhl Platz. Er ist der Bruder des Inhabers des Juweliergeschäftes, der sich am Tattag in der Türkei aufhielt. "An dem Januarmorgen öffnete ich das Geschäft um 9.30 Uhr und stellte die Ware in die Vitrine", sagt der 42-Jährige. Dabei seien ihm zwei Männer mit einem verschleierten Gesicht aufgefallen. "Die kamen in das Geschäft, ich konnte nur ihre schwarzen Augen sehen. In Deutsch riefen sie ,Hände hoch, und leg dich auf den Boden', einer sprang über den Tresen. Einer kam nach hinten. Der schlug mich mit einer Waffe auf den Kopf und zog mich an den Haaren nach hinten", erinnerte sich das Opfer. "Schmuck und Geld aus dem offenen Tresor haben sie eingesammelt", ergänzte der Zeuge. Als die Täter aus dem Geschäft flüchteten, verfolgte sie der 42-Jährige. Draußen habe er versucht, einem der Männer ein Tuch vom Kopf zu reißen. "Doch das ist mir misslungen", erinnerte sich der 42-Jährige niedergeschlagen. Danach betrat das Opfer wieder das Geschäft. Der Besitzer des Juweliergeschäftes, der am Tattag nicht anwesend war, berichtete gestern, dass sein Bruder nach dem Überfall nicht mehr in der Lage sei, im Geschäft zu helfen.

Draußen, in der Nähe des Geschäftes, wurde damals ein Tuch gefunden, an dem DNA-Spuren entdeckt wurden. Einer der Täter soll es getragen haben. Der Prozess wird mit weiteren Zeugen am Donnerstag fortgesetzt.

(krü)
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