Hückelhoven Vielschichtige Werke treten in einen Dialog

Hückelhoven · Arbeiten des Installationskünstlers Koken Nomura stehen bei Eesdron Bildern von Hans-Peter Trampert gegenüber.

 Koken Nomura vor seinem Bilder-Zyklus "Blick nach Innen", der bis 9. März (nach Absprache) im Millicher Künstlertreff/Galerie Eesdron zu sehen ist.

Koken Nomura vor seinem Bilder-Zyklus "Blick nach Innen", der bis 9. März (nach Absprache) im Millicher Künstlertreff/Galerie Eesdron zu sehen ist.

Foto: Laaser

Die Kontraste der gegenwärtigen Ausstellung, mit der der Künstlertreff "Eesdron" in Millich den fünfteiligen Reigen an Schauen im Jahr 2017 eröffnet hat, sind vielfältig. Zum einen treten Werke des japanisch-stämmigen Künstlers Koken Nomura in Dialog mit denen des im Jahr 2008 verstorbenen Millicher Kunstschaffenden Hans-Peter Trampert, dessen ehemaliges Atelier die Ausstellungsfläche darstellt. Zum anderen stellt Nomura sowohl Zeichnungen als auch Holz- und Papierobjekte aus. Eine Einführung gab Eva-Stefanie Mosburger-Dalz.

Der Installationskünstler hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend mit dem Zeichnen auseinandergesetzt. Der Anteil an schwarz-weißen Arbeiten ist stärker gewichtet. So empfangen den Besucher rechter Hand sechs Bilder aus Nomuras Serie "Konfrontation". Eine kleine, dunkle, sitzende Gestalt ist darin von einer größeren, als Umriss angedeuteten, umschlossen: Sie stehen für das "kleine" und "große" Ich eines Menschen - für Unterschiede des Bewusstseins, die etwa durch Meditation beeinflusst werden.

In "Konfrontationen" hat Nomura die Begegnung mit Angela Merkel, aber auch mit Joseph Beuys, Tod oder Abschied mit feinen Pinselstrichen in schwarzer Acrylfarbe thematisiert. Viele mit feinem Stift gezeichnete chinesische Schriftzeichen geben Auszüge des buddhistischen Herz-Sutras wieder.

Ähnlich im Bildaufbau richtet der Künstler in der Installation "Blick nach Innen" die Aufmerksamkeit auf 45 verschiedene Landschaften weltweit, die durch Harmonie und Schönheit fesseln. Vordergründig ästhetisch ansprechend ist die Papier-Collage "Augenschein", bestehend aus verschiedenfarbigen, in Origami-Technik gefalteten Elementen, in denen sich beim näheren Betrachten jeweils ein Auge befindet. "Es kann friedlich aussehen, aber überall sind Kameras verborgen" erläuterte Nomura, einen Vergleich mit real existierenden Schauplätzen ziehend. Um Begegnungen von Generationen geht es im Holzobjekt "Kreuz", das einen Teil einer Installation darstellt: Aus gefärbtem Fichtenholz geschnitzte Gesichter stellen verschiedene Charaktere und Ausdrücke dar. Wege, die sich kreuzen und inspirierend wirken können. Ins Detail gehende Tintenzeichnungen und mit Industriepapier gefertigte Skalpellarbeiten des Millicher Künstlers Hans-Peter Trampert gibt es dazu auf der anderen Seite zu sehen. In den beiden letzten Arbeiten seiner Schaffenszeit hatte Trampert Bilder aus dem 18. Jahrhundert in Bezug zu zeitgenössischen Architekturzitaten und eigenen, entscheidende Elemente aufnehmende Skalpellarbeiten gesetzt. Werke mit philosophisch-religiösem Hintergrund, die ebenso wie Nomuras Beiträge zur intensiven Wahrnehmung und zu vertiefenden Gedanken anregen.

Die Eesdron-Ausstellung ist bis zum 9. März nach Anmeldung zu besichtigen: Gronewaldstraße 94 Millich, Telefon 02433 904734.

(cole)
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