Hückelhoven Von der Kohle zu Biomasse und E-Mobil

Hückelhoven · Hückelhovener Historie und Technik der Zukunft präsentieren die WEP und der Förderverein Schacht 3 gemeinsam bei einem Tag der offenen Türen am 8. Mai. Programm, Führungen in Barbarastollen und Biomasse-Heizkraftwerk.

Ohne Zeche gäbe es die Stadt Hückelhoven so nicht. Doch seit fast 20 Jahren ist der "Deckel auf dem Pütt", heute steht die WEP für Energieversorgung. "Alt und neu, den Standort der historischen Steinkohlenzeche und die Wärmeversorgung heute wollen wir gemeinsam präsentieren", erklärte WEP-Geschäftsführer Christoph Langel in einem Pressegespräch zum Tag der offenen Tür mit Detlef Stab, dem Vorsitzenden des Fördervereins Schacht 3. Den letzten Besucher-Tag hatte die WEP vor zehn Jahren, und seither hat sich viel getan - in der Stadt und unterm Förderturm. Und in der Technik: E-Mobilität ist ein weiteres Thema am Sonntag, 8. Mai, 10 bis 18 Uhr.

Bürgermeister Bernd Jansen eröffnet um 10 Uhr einen spannenden und unterhaltsamen Tag an der Sophiastraße: Wo kommt die Wärme aus der Heizung her? Wie wird eigentlich Strom gemacht? Wie ging das früher? Und wie sah es unter Tage aus? Diese Fragen beantworten Fachkundige vom Heizkraftwerk und Schacht 3 bei geführten Rundgängen.

Im laufenden Betrieb zweier Biomassekraftwerke erleben die Gäste, wie aus Altholz oder frischem Holz Strom und Wärme erzeugt werden. Wenige Schritte entfernt, am Fördergerüst und dem alten Lokomobil von anno 1906 - beide stehen unter Denkmalschutz - zeigen die ehemaligen Kumpel von Sophia-Jacoba ihre im Barbarastollen originalgetreu nachgebaute Arbeitswelt, die einmal mehr als 600 Meter tief unter der Erde lag. Das Team vom Förderverein Schacht 3, so kündigte Detlef Stab an, sorgt rund um die Schachthalle auch für Bewirtung am Grill, mit Erbsensuppe sowie Kaffee und Kuchen. "2017 sind es genau 20 Jahre her, dass Sophia-Jacoba geschlossen wurde", merkte Stab an.

Weil an dem Sonntag Muttertag ist, erwartet alle Mütter eine Überraschung, versprach Detlef Stab. Für die Jüngsten gibt es ein buntes Programm mit Hüpfburg, Kinderschminken und Luftballonkünstler. Unter dem Motto "Wir hier in der Region" habe die WEP Partner gewonnen, erklärte Christoph Langel. "Für das Thema Sicherheit und Schutz stehen Technisches Hilfswerk und die Jugendfeuerwehr aus Hilfarth, die den Tag mit Aktionen bereichern", sagte er. THW und junge Blauröcke zeigen eine Menschenrettung und eine Löschübung. Für die Lebensfreude stehe der Zirkus Pepperoni mit Vorführungen ab 12 Uhr. Bewegung und Mobilität sind Sparte von Zweirad Huff, wo man E-Bikes probefahren kann, und Norman Busch, dem Verfechter der Elektromobilität. Er bringt E-Fahrzeuge mit, die an der WEP-Stromtankstelle gleich neue Energie laden können. Das im Text abgebildete Electric Car kann besichtigt werden, und der Erkelenzer Tüftler gewährt Einblicke in dessen Innenleben.

Während sich der Innenbereich der WEP mit Aktionen füllt, bietet das Trödelmarkt-Gelände am Schacht genügend Parkplätze für Besucher. Für eine Tombola kann während der Führungen eine Quiz-Karte ausgefüllt werden. Unter den attraktiven Preisen ist ein Reisegutschein für zwei Personen, es sind unter anderem Kinokarten und Restaurant-Gutscheine zu gewinnen.

"Es zeichnet die Stadt Hückelhoven aus, dass vieles gemeinsam gemacht wird", unterstrich Detlef Stab. Mit Christoph Langel freut er sich darauf, den Besuchern aus der Stadt und Region einen abwechslungsreichen Tag bieten zu können - im Jubiläumsjahr der WEP, die 33 Jahre alt wird, und 103 Jahre nach dem Beginn des Steinkohlenbergbaus in Hückelhoven. Übrigens passt ein solcher Tag im Mai zur Zechen-Historie: Die Grube hieß ursprünglich "Maiblümchen". Das "Schwarze Gold" wird heute nicht mehr verfeuert. Die WEP hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bereitstellung von Energie in zeitgemäßer Form weiterzuentwickeln.

(RP)
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