Unternehmer der Region Wahrhaft namhafte Köstlichkeit - das Rurtal-Ei aus Hilfarth

Hückelhoven · Der Markt fordert Qualitätseier - und die stellt der Familienbetrieb von Manfred Hermanns nahe der Rur her. Beweis: Der Schlickhof ist Testsieger unter den regionalen Vermarktern von Freiland-Eiern.

Landwirt Manfred Hermanns vom Schlickhof in Hilfarth hat sich ganz der Eierproduktion verschrieben.

Landwirt Manfred Hermanns vom Schlickhof in Hilfarth hat sich ganz der Eierproduktion verschrieben.

Foto: Jörg Knappe

Die Hühner gackern zufrieden in Hilfarth, wo sie auch die Eier legen - der Osterhase sitzt (bei einer Firma) in Niederkrüchten, wo er die Oval-Produkte aus Hilfarth bemalt. Die vor Ostern natürlich besonders beliebt sind. Und die Hilfarther Eier gehören zu den ganz wenigen ihrer Gattung, die sogar einen Namen haben: Rurtal-Ei. Exemplarische Arbeitsteilung (nicht nur) vor Ostern in der Markt-Landwirtschaft, wie sie Manfred Hermanns betreibt.

Betreiben muss, wie er betont. Denn der Staatlich geprüfte Landwirt hätte viel lieber noch andere Gattungen von Nutz-Tieren auf seinem "Schlickhof" am Ortsrand von Hilfarth - aber "der Markt" fordert Spezialisierung. Nicht, weil Produkte besser sind, sondern weil der Transport, die "Logistik", billiger ist. So einfach ist Markt-Wirtschaft. Weil es die großen Handelsketten so fordern. Einige Zehntausend Exemplare der Lohmann-Braun- und LSL-Weiß-Hühner bevölkern die Ställe von Manfred Hermanns auf dem Schlickhof und einem Hof bei Waldfeucht-Selsten, wo die Mutter des 41-Jährigen und Ehefrau Larissa mitarbeiten.

Der Markt fordert auch, dass die braunen Eier etwa 80 Prozent ausmachen. Und damit auch die Hühner, denn nur braune Hühner legen auch braune Eier. Der Markt fordert auch Qualitätseier - und die stellt der Familienbetrieb Hermanns über die Ernährung seiner Arbeits-Tiere her, indem er wiederum deren Futter mit viel Arbeit herstellt. 20 Hektar Freiland haben die Hermanns-Hühnchen zur Verfügung, auf 100 Hektar wird der größte Teil des Futters produziert, mit dem die gepflegten Tierchen selbst nach Auffassung der Stiftung Warentest gepflegte Premium-Eier legen.

Der Lohn: Der Schlickhof ist Testsieger unter den regionalen Vermarktern von Freiland-Eiern. Der Futter-Mais wird nicht getrocknet, sondern "eingemacht", silagiert, das verhindert den Eintritt von Schadstoffen, macht Trocknung überflüssig und ergibt einen höheren Nährwert. Dazu erhalten die Hühner Erbsen, Weizen, Eiweißkonzentrat, Sonnenblumen, Mineralstoffe und Futterkalk, damit die Natur-Verpackung Eierschale schön fest wird.

Zweimal täglich geht's rund auf den Hermanns-Höfen, dann drehen die zehn Mitarbeiter ihre Kontroll-Runden durch die Ställe, Auffälligkeiten werden sofort bearbeitet. Auch zumeist leise Gackern gibt Aufschluss. Manfred Hermanns: "Ich höre sofort Veränderungen in der Tonlage, dann muss auch sofort gehandelt werden. Das kommt aber ganz selten vor." Immerhin geht's ja um größere Wohngemeinschaften in Volieren, wo genügend Platz ist, die Tiere sogar über Stockwerke ihrem Kletterdrang nachgehen können.

Auch der "Pick"-Drang wird befriedigt: Obwohl die Hühner sich Futter und Wasser selber am Automaten "ziehen" können, geht täglich ein Mitarbeiter mit Weizenkörnern durch die Ställe - gefolgt von den pickenden Hühnchen, deren Seele damit gestreichelt wird. Und gestreichelte Seelen brüten halt die besten Eier aus...

(isp)
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