Hückelhoven/Wegberg Wohn- und Geschäftshaus brennt aus

Hückelhoven/Wegberg · Zwei Feuer hielten in der Nacht und am frühen Sonntagmorgen die Feuerwehren in Hückelhoven und Wegberg in Atem. verletzt wurde zum Glück niemand, doch der Schaden ist immens. Häuser sind unbewohnbar.

 Flammen schlugen aus dem Dachstuhl des Ratheimer Hauses, das seit rund acht Jahren leer steht. Stunden später ragten nur noch verkohlte Balken über der rußgeschwärzten Fassade in den Himmel.

Flammen schlugen aus dem Dachstuhl des Ratheimer Hauses, das seit rund acht Jahren leer steht. Stunden später ragten nur noch verkohlte Balken über der rußgeschwärzten Fassade in den Himmel.

Foto: UWE HELDENS

Starke Rauchentwicklung aus einem Wohn- und Geschäftshaus an der Schmitterstraße/ Ecke Hagbrucher Straße in Ratheim wurde der Rettungsleitstelle am Sonntag gegen 6.40 Uhr gemeldet. Erste Informationen ließen eine Tragödie befürchten: Es sollte noch eine ältere Person in dem Haus leben, und ein Abgleich mit dem Melderegister zeigte, dass mehrere Personen unter dieser Adresse gemeldet waren. "Umgehend wurde die Feuerwehr mit einem Großaufgebot in Marsch gesetzt. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, schlugen Flammen aus Fenstern und Dachstuhl", berichtete Feuerwehr-Sprecher Josef Loers. Die Feuerwehr schickte sofort einen Atemschutztrupp zur Menschenrettung in das Haus und leitete eine umfassende Brandbekämpfung ein.

Die Polizei konnte an der Einsatzstelle aber Entwarnung geben: Das Objekt sei seit etwa acht Jahren unbewohnt. Nachdem geklärt wurde, wo die im Haus noch gemeldeten Personen geblieben sind, konnte der Innenangriff abgebrochen werden. Ohnehin war zu diesem Zeitpunkt der Brand so weit fortgeschritten, dass es den Atemschutzträgern unmöglich war, noch weiter in die Räume vorzudringen. Aufgrund des großen Atemschutzgeräteträger-Bedarfs waren die Löschgruppen Hilfarth und Doveren nachalarmiert worden.

Durch einen umfassenden Außenangriff wurden zwei Hohlstrahlrohre, ein B-Rohr sowie ein Wenderohr über die Drehleiter eingesetzt. So konnten die Feuerwehrleute die Flammen schnell eindämmen und der Brand unter Kontrolle bringen. Zwischenzeitlich trafen die Besitzer an der Einsatzstelle ein. Sie wurden durch den Rettungsdienst betreut. Das Gebäude wurde durch den Energieversorger stromlos geschaltet, die Wasserzufuhr abgesperrt. Während der Löscharbeiten musste die Polizei die Schmitter- und die Bahnhofstraße für den Verkehr sperren. Durch den massiven Wassereinsatz bildete sich an der Einsatzstelle Glatteis. Der zu Hilfe gerufene städtische Bauhof streute den Einsatzbereich mit Streusalz ab.

Weil das Feuer so massiv gewütet hatte, wurde ein Baufachberater vom Technischen Hilfswerk zur Begutachtung der Standsicherheit des beschädigten Gebäudes hinzugezogen. Der ausgedehnte Brand beschäftigte die Einsatzkräfte noch über mehrere Stunden. Die Löschgruppen konnten ihren Einsatz erst gegen 12.30 Uhr beenden.

Nach Abschluss der Löschmaßnahmen wurde das Haus mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, die restlichen Glutnester wurden mit Schaum abgelöscht. Durch den Bauhof wurde das Brandobjekt gegen unbefugten Zutritt gesichert. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte die Einsatzstelle und nahm ihre Ermittlungen auf. Die Brandursache ist unklar.

Um 00.37 Uhr wurde die Feuerwehr nach Merbeck zu einem brennenden Wohnhaus gerufen. "Bereits auf der Anfahrt waren Brandrauch und Feuerschein im Obergeschoss zu sehen", beschrieb Lena Graab, Sprecherin der Feuerwehr Wegberg, die nächtliche Lage. Ein Passant, der zufällig am Haus vorbei gekommen war, hatte wohl zuerst die Bewohner alarmiert, die alle unverletzt das Haus verlassen konnten. Das Obergeschoss und der Dachstuhl standen in Vollbrand, so dass zunächst ein B- und ein C-Rohr von außen eingesetzt wurden und die Drehleiter in Stellung gebracht wurde. Schließlich wurde der Außenangriff eingestellt, um mit der Drehleiter die Dachhaut zu öffnen, damit punktuell Glutnester abgelöscht werden konnten. Im Inneren waren zudem drei Trupps unter Atemschutz zum Ablöschen der Glutnester unterwegs.

Nach Rücksprache mit dem Fachberater des Technischen Hilfswerks waren abschließend keine weiteren Maßnahmen gegen Einsturz zu treffen, das Gebäude ist allerdings unbewohnbar, auch ein Anbau ausgebrannt. Auch hier musste während der Löscharbeiten die Einsatzstelle gestreut werden. Das Löschwasser gefror auf dem eiskalten Boden. Und auch in Merbeck muss geklärt werden, wie der Brand entstanden ist. Im Einsatz waren die Gruppe 1 des Löschzugs 1, Technische Einsatzleitung, Löschgruppe Merbeck und Löschgruppe Rickelrath.

(gala)
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