Hückeswagen 125 Jahre Posaunenchor Scheideweg

Hückeswagen · Im Jahr 1892 wurde in der Außenortschaft der Bläserchor gegründet. Für das Jubiläumsjahr hat der Verein einige Höhepunkte eingeplant. Vorsitzender Stefan Walder ist sich sicher: "Einen Posaunenchor kann man nicht überhören."

Hückeswagen: 125 Jahre Posaunenchor Scheideweg
Foto: Heike Karsten

Die Freude am gemeinsamen Musizieren zu Ehren Gottes ist zur Zeit der Gründung des Posaunenchors am Scheideweg im Jahr 1892 der große Überbau - und sie ist es auch heute noch, 125 Jahre später. Entsprechend heißt 2017 das Motto des Posaunenchors sehr frei nach dem Psalm 145: "Dies ist ein Song, um Gott zu loben - um zu loben den Namen dort oben, Blech zum Loben für ihn da oben."

Ein Motto, dem sich die Mitglieder heute noch verpflichtet fühlen. "Gott loben und unsere Gemeinde unterstützen", bringt es etwa Karina Thiele auf den Punkt. Andreas Meinel kann den Posaunenchor gar nicht mehr aus seinem Leben wegdenken: "Musik im Posaunenchor: als Kind gelernt, als Erwachsener noch für gut befunden. Musik für Gott und die Welt", sagt er über sein Engagement im Bläserensemble.

Der Posaunenchor Scheideweg zählt heute etwa 20 Mitglieder. Das sind einige mehr, als in den Anfangsjahren. "Gegründet wurde unser Chor, der sich aus dem Männer- und Jünglingsverein entwickelte, mit zwölf Mitgliedern", sagt der Vorsitzende Stefan Walder, der selbst schon mehr als 25 Jahre Mitglied ist. Dem Posaunenchor geht es indes auch nicht besser als vielen anderen Vereinen: Der Nachwuchs fehlt. Das war nicht immer so, erzählt Walder. "Kurt Felder hat lange Jahre die Jungbläserarbeit übernommen, da waren teilweise 20 Jugendliche dabei. Leider ist das schon länger her. . ."

Dabei bietet das Musizieren im Posaunenchor neben der Musik vor allem eines: Gemeinschaft. "Ja, die Gemeinschaft unter den Mitgliedern ist schon toll - man spielt nicht nur, man redet auch", bestätigt Walder. Wenngleich die Hauptaufgabe des Posaunenchors die Gestaltung der Gottesdienste ist, stehen Gemeinschaft und Begegnung durchaus mit im Vordergrund. Gerade erst im vorigen Jahr hat es ein gemeinsames Probenwochenende mit dem der Partnergemeinde in Königs Wusterhausen gegeben: "Wir haben uns im Harz auf halbem Weg getroffen. Es war das erste Mal, dass wir das gemeinsam gemacht haben", sagt der Vorsitzende. Das Besondere für ihn am Musizieren im Posaunenchor ist, dass Alt und Jung, Frau und Mann gemeinsam ein Ziel verfolgen.

Für sein Jubiläumsjahr hat der Posaunenchor einige Veranstaltungen geplant: "Vom 15. bis 18. Juni kommt unser Partnerchor aus Königs Wusterhausen zu Besuch, in dieser Zeit werden wir auch einen Ausflug mit Musik auf dem Biggesee und in der Attahöhle veranstalten", berichtet Walder. Am 18. Juni findet der Jubiläums-Festgottesdienst im Vereinshaus Scheideweg statt. Und auch am Abschlussgottesdienst der Festwoche zum Jubiläum "200 Jahre Kirchenkreis Lennep und 500 Jahre Reformation" in der Wagenhalle der Stadtwerke Remscheid am 17. September werden die Scheideweger teilnehmen. Den Abschluss unter das Jubiläumsjahr setzen zwei Veranstaltungen im Winter: Zum einen ein Wunschkonzert am 11. November im Vereinshaus Scheideweg. Zum anderen die Teilnahme am Offenen Adventskalender mit einer musikalischen Andacht am 14. Dezember im Vereinshaus.

Die Posaunenbewegung ist der musikalische Arm der Erweckungsbewegung, die sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland ausbreitete. Die Bewegung stand in enger Verwandtschaft zu Luthers Anliegen des "allgemeinen Priestertums der Gläubigen" und sah sich als Bewegung, die das Singen und Musizieren in der Gemeinde und im Verein besonders förderte. Auch das ist heute noch ein Anliegen des Posaunenchors Scheideweg. "Wir sind etwa in den Sommerferien bei ,Kirche unterwegs' an der Bever-Talsperre präsent", sagt Walder.

(wow)
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