Hückeswagen 1984 - Etapler Platz wird das neue Geschäftszentrum

Hückeswagen · Mit dem Bau des neuen Geschäfts- und Wohnhauses auf dem ehemaligen Gelände des Raiffeisenmarktes wird auch der Etapler Platz neu gestaltet. Die Entwicklung des ehemaligen Bahnhofsbereichs zum neuen Stadtzentrum begann bereits in den 1980er Jahren. Die BM berichtete im Juni 1984 ausführlich darüber. Die Überschrift damals: "Alte Stadtplanung ist überholt - Trend geht eindeutig zu zwei Geschäftszentren in Hückeswagens Stadtkern".

In dem Bericht heißt es: "War einmal geplant, das Geschäftszentrum im Bereich Islandstraße, Schmittwegstraße und Kölner Straße anzusiedeln (...), so ist derzeit festzustellen, daß der Schwerpunkt unversehens auf die andere Seite der Bundesstraße gerutscht ist, in den Bereich rund um den Bahnhof. Wird nun auch noch ein Nahversorgungszentrum am Etapler Platz gebaut, dürfte diese Entwicklung endgültig besiegelt sein." Als "Nahversorgungszentrum", gelegentlich auch als "Kaufhaus", bezeichneten die Planer damals das Gebäude, in dem heute der Kaufpark untergebracht ist. Im Sommer 1984 existierte es nur als Entwurf. Dass es gebaut werden sollte, auch gegen den Protest der Einzelhändler in der Altstadt, schien aber bereits klar. Und auch Investoren standen bereits auf der Matte. In dem BM-Bericht hieß es damals weiter: "Freies Spiel der Kräfte ist es aus Sicht des Stadtdirektors, wenn der Rat den Weg freigibt für den Bau eines neuen Depot-Marktes, für den übrigens nicht nur ,coop', sondern mittlerweile auch Woolworth Interesse bekundet hat (. . .)." Die Proteste örtlicher Einzelhändler nahmen der damalige Stadtdirektor Hans-Jürgen Pauck und seine Verwaltung zur Kenntnis, gleichzeitig stellte Pauck jedoch klar: Die freie Marktwirtschaft werde darüber entscheiden, wer im örtlichen Einzelhandel überlebe und wer nicht. In dem BM-Bericht vom Juni 1984 heißt es abschließend: "In jedem Fall muß aus Sicht der Verwaltung vermieden werden, daß die Geschäftsleute in den Nachbarstädten zu Totengräbern des Hückeswagener Einzelhandels werden."

Weiter heißt es: "Daß eine Angebotsverbesserung am Ort somit auch dem hiesigen Einzelhandel zugute kommt, steht für die Verwaltungsspitze außer Frage. Kein Zweifel: Um die Weichen für die Zukunft nicht zu verstellen, lautet das Votum im Rathaus eindeutig pro neues Nahversorgungszentrum."

Erstmals politisch beraten wurde das Thema in einer Sitzung des Stadtrats am 19. Juni 1984.

(bn)
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