Hückeswagen 20 Jahre Beständigkeit und Inklusion

Hückeswagen · Der Margarete-Starrmann-Kindergarten an der Montanusstraße besteht seit 20 Jahren. Daher und zur Einweihung des Anbaus hatte das Familienzentrum für Samstag zu einer Feierstunde und einem Sommerfest eingeladen.

 Der Awo-Kindergarten auf dem Dierl besteht seit 20 Jahren; das wurde am Samstag groß gefeiert. Und die Kinder der Einrichtung, wie (v. l.) Jamie, Dejan und Emmelie, feierten mit.

Der Awo-Kindergarten auf dem Dierl besteht seit 20 Jahren; das wurde am Samstag groß gefeiert. Und die Kinder der Einrichtung, wie (v. l.) Jamie, Dejan und Emmelie, feierten mit.

Foto: Jürgen Moll

Ganz nach dem Motto "Offen und Bunt" feierte der Margarete-Starrmann-Kindergarten vom Dierl sein 20-jähriges Bestehen mit einem großen Sommerfest. Gleichzeitig wurde der Anbau für die U3-Betreuung offiziell eingeweiht. Die neuen Räumlichkeiten beherbergen drei Schlafräume sowie einen Multifunktionsraum.

In Zahlen ausgedrückt hat sich das Awo-Familienzentrum als Hückeswagens erster und einziger Integrativ-Kindergarten bestens entwickelt: Im September 1995 wurde die Einrichtung nach viermonatiger Bauzeit eröffnet - damals mit 90 Kindern. Heute werden 71 Kinder, darunter 17 mit Handicap oder verzögerter Entwicklung sowie sechs Kinder unter drei Jahren, von einem 20-köpfigen Team aus Erziehern, Heilpädagogen, Bewegungs- und Sprachtherapeuten betreut. Durch die Erweiterung der Außenfläche steht der Kindergarten auf einer Fläche von insgesamt 2000 Quadratmetern. Zahlreiche Spiel- und Klettergeräte fördern die Freude an der Bewegung sowie die Motorik der Kinder. "Es gibt viele Bewegungsspiele, die kranke und gesunde Kinder zusammen machen können und wobei sie voneinander lernen. Das macht die Arbeit so spannend", berichtete Bewegungstherapeutin Ute Gotter.

Bernd Block, Leitung der Einrichtung seit der Eröffnung, zeigte sich stolz auf sein Team: "Wir leisten seit 20 Jahren erfolgreiche Integrativarbeit!" Integration und Inklusion bezieht der Kindergarten jedoch nicht nur auf die geistige und körperliche Gesundheit, sondern auch auf die verschiedenen Nationalitäten. "Das inklusive Bildungskonzept beinhaltet auch die Anerkennung der Vielfalt", betonte Awo-Kreisvorsitzende Beate Ruland, die gemeinsam mit Geschäftsführerin Martina Gilles zum Sommerfest gekommen war. "Für uns ist es wichtig, offen zu sein und nicht auszugrenzen. Das ist der Grundaspekt des Miteinanderlebens", fügte Block hinzu.

Eltern hatten für das Fest Multi-Kulti-Gerichte aus ihren Herkunftsländern zubereitet. Die Kinder-Tanz-AG zeigte Tänze aus aller Welt, darunter einen orientalischen Tücher-Tanz. Kinderschminken, Hüpfburg und Seillandschaft waren nur einige der Spielangebote. Den Flur und Eingangsbereich zierten viele Fotos und Zeitungsartikel aus den vergangenen 20 Jahren. "Die Kinder aus den ersten Jahren sind heute schon junge Erwachsene und haben vielleicht selbst schon Kinder hier", vermutete Dietmar Persian bei seiner Stippvisite. Der Bürgermeister lobte die erfolgreiche Arbeit der Mitarbeiter: "Was hier an Kompetenzen vorhanden ist, wird auch bei geänderten finanziellen Bedingungen so bleiben", gab er sich überzeugt.

Zum Sommerfest kamen auch ehemalige Mitarbeiter und Kindergartenkinder, wie etwa Schulkind Finn (8). "Finn hatte hier im Kindergarten einen Integrativplatz, und wir waren immer zufrieden", sagte Mutter Stephanie Röttger. Die Mitarbeiter seien freundlich und flexibel und hätten Unterstützung bei allen Fragen gegeben. "Außerdem ist das Außengelände top", fügte die junge Mutter hinzu. "Im Vordergrund stehen immer das Kind und seine Persönlichkeitsentwicklung", formulierte Beate Ruland das Grundkonzept. So war auch das Sommerfest mit seinen Spielangeboten ein Paradies für die Kleinen und ein Treffpunkt zum Austausch für Eltern und Verwandte.

Für die Zukunft möchte der Kindergarten sein Erfolgsrezept fortsetzen. "Der Bedarf ist da. Es ist manchmal schwierig, bis alle Kinder einen Platz haben. Aber wir haben ein vielfältiges Angebot an Kindergartenplätzen in Hückeswagen", sagte Bernd Block.

(heka)
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