Hückeswagen 33. ATV-Triathlon mit fast 1000 Startern

Hückeswagen · Ausgebucht war der 33. Triathlon des ATV am Samstag. Sportler wie auch Veranstalter waren durchweg zufrieden mit der Organisation und den eigenen sportlichen Leistungen. Auch das Wetter spielte mit.

 Nach dem Start an der "Zornigen Ameise" ziehen die Triathleten durchs Bever-Wasser - beobachtet von Helfern der DLRG.

Nach dem Start an der "Zornigen Ameise" ziehen die Triathleten durchs Bever-Wasser - beobachtet von Helfern der DLRG.

Foto: Jürgen Moll

Es sind nicht nur die sportlichen Leistungen, sondern auch die kleinen Geschichte am Rande, die den verhältnismäßig kleinen aber feinen Triathlon-Wettbewerb des ATV in der Schloss-Stadt jedes Jahr zu etwas Besonderem machen. So freute sich Paratriathlet Benjamin Lenatz über eine persönliche Bestzeit in Hückeswagen. Der Rollstuhlfahrer vom TriTeam aus Radevormwald nimmt seit drei Jahren am Triathlon in der Schloss-Stadt teil. "Die Strecke hat überall ihre Herausforderungen, aber die Radstrecke hatte es besonders in sich", sagte der Sportler, der nach der Zieleinfahrt auf dem Sportplatz einige Minuten nach Luft rang.

Mit 850 Einzelstartern war der ATV an seine Kapazitätsgrenze gelangt. Einschließlich der Staffel-Teilnehmer waren am Samstag an die 1000 Sportler auf der Strecke unterwegs - erst schwimmend in der Bever-Talsperre, dann auf der Radstrecke rund um Egen und zuletzt laufend über die Bahntrasse und entlang der Vorsperre bis zum Sportplatz an der Schnabelsmühle. Das trockene und angenehm warme Wetter kam nicht nur bei den Triathleten gut an. Hunderte Zuschauer säumten die Wettkampfstrecke, beobachteten das Spektakel und spendeten unterstützenden Applaus.

Darunter war auch die Familie des 16-jährigen Merlin Dörner aus Radevormwald. Mit Ferngläsern verfolgte sie von der Terrasse des Lokals "Zornige Ameise" aus den Schwimmstart des Neu-Triathleten. "Es war ein tolles Erlebnis", sagte er nach dem Zieleinlauf.

Mit Handicap ging der Hückeswagener Hans-Georg Peppinghaus beim Volkstriathlon an den Start. "Es war schon hart", sagte der 71-jährige, der trotz Zahnwurzel-Behandlung seine Teilnahme nicht absagen wollte.

Mit 38 waren besonders viele Staffeln am Start - viele davon zum ersten Mal. So wie das Team "Best of 70th" mit Kfz-Meister Dirk Hövel, Edeka-Marktleiter Marcus Byhahn und dem Wipperfürther Markus Kalinke. "Heute hat sich jede Zigarette gerächt", sagte Byhahn nach seinem Schwimmeinsatz. Spaß gemacht hatte es dem Trio, das den 26. Platz belegte, dennoch. So schließen die Hobbysportler eine Wiederholung im nächsten Jahr nicht aus.

Einen Doppeleinsatz hatte die Staffel "Die Tregga Schneggen" der Familie Gruhn, die sich aus Maike Gruhn, ihrem Freund Ludwig Wiesemann und Vater Peter Gruhn zusammensetzte. "Die letzten Körner für den Endspurt haben gefehlt", sagte Peter Gruhn nach der fünf Kilometer langen Laufstrecke erschöpft aber zufrieden. Viel Zeit zur Erholung blieb nicht: Vor und nach dem sportlichen Einsatz fungierten die ATV-Vereinsmitglieder zusätzlich als Helfer an den Radwechsel- und Versorgungsstationen.

Für die ehemalige Hückeswagenerin Andrea Memminger war der Volkstriathlon ein lockeres Event zwischen dem Ironman in Maastricht vor zwei Wochen und der nächsten Teilnahme an der Triathlon-Mitteldistanz in Österreich. "Es hat Spaß gemacht und war ein gutes Training", sagte die Siegerin bei den Frauen ihrer Altersklasse.

Von Unfällen blieb die Veranstaltung weitgehend verschont. Die DLRG fischte lediglich vier Schwimmer aus dem Wasser, die die Kräfte verlassen hatten. Und auf der Radstrecke stürzte ein Sportler und zog sich großflächige Hautabschürfungen zu, so dass er zur Behandlung ins Krankenhaus gebrachte wurde.

Amüsant war die Szene am Morgen: Ein Sportler gab seinen Ehering als Pfand für den Lauf-Chip ab. "Und morgen ruft mich seine Frau an", sagte Detlef Richelshagen von der Anmeldestation lachend.

Durch das eingespielte Organisationsteam blieb für den neuen ATV-Vorsitzenden Jörg von Polheim gemeinsam mit Bürgermeister Dietmar Persian nur die Aufgabe der Siegerehrung am frühen Nachmittag. "Vor der Arbeit des Orga-Teams und der über 200 Helfer kann man nur den Hut ziehen", lobte von Polheim.

(heka)
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