Hückeswagen Abriss von "Haus Quellengrund" beginnt

Hückeswagen · Wenn voraussichtlich vor Weihnachten das "Haus Quellengrund" des Johannesstifts abgerissen ist, wird der letzte Teil des ursprünglichen Krankenhauses verschwunden sein. Am kommenden Montag beginnen die Abrissarbeiten.

Das "Haus Quellengrund" wird direkt am Haupthaus (l., gelb) abgerissen. Der mittlere Teil ist das ursprüngliche Krankenhaus Johannesstift, der rechte ein später hinzugekommener Anbau.

Das "Haus Quellengrund" wird direkt am Haupthaus (l., gelb) abgerissen. Der mittlere Teil ist das ursprüngliche Krankenhaus Johannesstift, der rechte ein später hinzugekommener Anbau.

Foto: Jürgen Moll

Beinahe hätte das zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaute Gebäude doch noch eine Zukunft gehabt. Letztlich war der Stadt der aufwändige Umbau des "Hauses Quellengrund", der Kosten im siebenstelligen Bereich verursacht hätte, dann doch zu viel gewesen. Also entschieden sich die Verantwortlichen im Rathaus dagegen, in dem 1906 als Krankenhaus eingeweihten Gebäude Flüchtlinge unterzubringen. Matthias Rath, Leiter des Altenzentrums Johannesstift, hat durchaus Verständnis dafür: "Die ganze Technik hätte dafür komplett erneuert werden müssen." Denn das "Haus Quellengrund" wurde größtenteils über das in den vergangenen Jahren sanierte und umgebaute Haupthaus, das "Haus am Buschweg", versorgt.

So bleibt es bei der ursprünglichen Planung des Trägers, der Rheinischen Gesellschaft für innere Mission und Hilfswerk: Am Montag startet der Abriss. "Wir müssen noch in diesem Jahr damit beginnen, weil das eine Frage des Budgets ist", erläutert Rath. Das Stift sei nicht die einzige Einrichtung, die der Träger derzeit umbauen lasse. "Es gibt inzwischen sieben Baumaßnahmen", berichtet Rath.

In den beiden Gebäudeteilen, die rechts vom Haupteingang an das "Haus am Buschweg" anschließen, herrscht bereits die sogenannte Medienfreiheit: Alle Kabel und Leitungen sind entfernt, so dass das Abrissunternehmen nun mit der Entkernung beginnen kann. "Es kommt nicht die große Abrissbirne", sagt der Heimleiter. Vielmehr werde das "Haus Quellengrund" von innen nach außen demontiert. Dabei wird alles nach Materialen sortiert, damit sie später problemlos auf der Deponie entsorgt werden können. Die asbesthaltigen Eternitplatten der Fassade müssen gesondert deponiert werden. Noch vor Weihnachten soll von den beiden Gebäudeteilen nichts mehr zu sehen sein.

Der Teil rechts vom Haupteingang ist das ursprüngliche Krankenhaus und damit der älteste Teil des Johannesstifts. In den 1950er/1960er Jahren wurde laut Rath das "Haus Quellengrund" angebaut. Bis zur heutigen Bushaltestelle davor gab's sogar einen weiteren Anbau, in dem noch zu Krankenhaus-Zeiten ein kleines Altenheim eingerichtet war.

Doch im Zuge des im Dezember 2012 begonnenen Umbaus des Altenzentrums Johannesstift muss das ehemalige Krankenhaus weichen. "Für eine Stadt wie Hückeswagen war unsere Einrichtung sehr groß", erläutert Rath und verweist auf die rund 200 Bewohner, die zu Spitzenzeiten im Johannesstift betreut wurden. Durch die Sanierung ist die Kapazität auf 145 Plätze herabgesetzt worden. "Wir haben auch überlegt, was wir mit dem Gebäude machen", sagt er. Doch eine sinnvolle Nachnutzung habe sich nicht ergeben, zudem wären die Sanierungskosten zu hoch geworden.

Die nach dem rund 400.000 Euro teuren Abriss freigewordene Fläche soll nicht bebaut werden. Dort entstehen ein paar Parkplätze; außerdem wird die Aufenthaltsqualität des Sinnesgarten durch einige Bänke und eine Grünanlage verbessert. "Dann haben die Bewohner von dort auch endlich einen Blick auf die Stadt", sagt der Heimleiter.

Bereits 2016 geht's an den letzten der drei Bauabschnitte; dann werden die Bäder aller Appartements im "Haus am Park" vergrößert und barrierefrei angelegt. Jeweils zwei nebeneinanderliegende Appartements sollen auf allen fünf Etagen gleichzeitig erneuert werden, weil dann auch die Versorgungsleitungen in Einem saniert werden können. Für diesen Umbau sind etwa zwei Jahre geplant.

Die Gesamtkosten des rund fünfjährigen Umbaus des Johannesstifts geht in die Millionen - alleine der Umbau des "Hauses am Buschweg" schlug mit etwa sechs Millionen Euro zu Buche.

(RP)
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