Hückeswagen Abwasser-Betrieb ist für die Stadt kleine Goldgrube

Hückeswagen · Die schlechte Haushaltslage der Stadt wäre noch miserabler, gäbe es da nicht den städtischen Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung. Der erwirtschaftet schon seit vielen Jahren Gewinne in sechsstelliger Höhe, die an den allgemeinen Haushalt abgeführt werden. Das wird auch im laufenden Jahr wieder so sein.

Christian Schulz, der neue stellvertretende Betriebsleiter, erläuterte den Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs am Donnerstagabend im Betriebsausschuss Abwasserbeseitigung. Demnach steht in der Plan-Bilanz für 2015 ein Überschuss von 712 000 Euro. Das entspricht in etwa den Gewinnen der Vorjahre. Damit kann das Defizit im allgemeinen Haushalt schon spürbar gesenkt werden.

Darüber hinaus sollen 2,2 Millionen Euro aus dem Eigenkapital des Abwasserbetriebes an den städtischen Haushalt rückgeführt werden. 2014 waren es "nur" 1,6 Millionen Euro. Insgesamt fließen damit im laufenden Jahr fast drei Millionen Euro aus dem Eigenbetrieb in die städtische Kasse.

Durch die Rückführung von Eigenkapital an die Stadt muss der Abwasserbetrieb Darlehen aufnehmen, um größere Investitionen finanzieren zu können. Er profitiert dabei von den weiterhin sehr niedrigen Zinsen auf dem Kreditmarkt.

Zu den großen Investitionen in diesem Jahr gehört laut Christian Schulz die Sanierung der elektrotechnischen Anlagen im Regenüberlaufbecken auf dem Dierl. Etwa 140 000 Euro müssen dafür aufgebracht werden, berichtete er im Fachausschuss. Für Arbeiten im Kanalnetz von Hückeswagen sind 250 000 Euro eingeplant.

Christian Schulz ist seit dem 6. Februar nun auch offiziell stellvertretender Leiter des Betriebs Abwasserbeseitigung und damit Nachfolger von Christian Potthoff, der zum Ende des Vorjahres aus der Stadtverwaltung ausgeschieden war. Der Ausschuss empfahl dem Rat am Donnerstagabend einstimmig, ihn in dieses Amt zu bestellen.

Der 42-jährige Gummersbacher hat eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert und danach Betriebswirtschaft studiert. Er kommt aus der freien Wirtschaft und arbeitete unter anderem in Steuerberatungskanzleien und in der Verwaltung des St. Josef-Krankenhauses in Wipperfürth, bis das Haus in katholischer Trägerschaft von den Helios-Kliniken übernommen wurde.

(RP)
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