Hückeswagen Auf Tour bei den Inkas

Hückeswagen · Der Hückeswagener Janus Plewniak und sein Sohn Lukas besuchten auf ihrer dreiwöchigen Reise durch Peru viele Sehenswürdigkeiten. Eine enorme Herausforderung war die Höhenluft.

 Peruanische Mädchen mit Alpakas: Die Kinder sind ein beliebtes Fotomotiv von Touristen und freuen sich über zwei Sol (etwa 20 Cent), wenn sie sich fotografieren lassen. Besonders in den ländlichen Regionen Perus herrscht viel Armut.

Peruanische Mädchen mit Alpakas: Die Kinder sind ein beliebtes Fotomotiv von Touristen und freuen sich über zwei Sol (etwa 20 Cent), wenn sie sich fotografieren lassen. Besonders in den ländlichen Regionen Perus herrscht viel Armut.

Foto: plewniak

Peruaner in farbenfroher Kleidung, alte Inka-Städte, Lamas, Alpakas und Berge, die höher sind als der Montblanc - so stellt man sich Peru in Südamerika vor. Genau diese Motive finden sich auch auf den mehr als 1000 Fotos, die Janus und Lukas Plewniak von ihrer Peru-Reise mitgebracht haben. Drei Wochen lang lernten die Hückeswagener das Land mit all seinen Gefahren und seiner Schönheit kennen. Reisebegleiter war ein ehemaliger Studienfreund von Janus Plewniak, der in Peru lebt. Der Name des Mathematiklehrers ist für europäische Verhältnisse ungewohnt lang: Abel Andres Barrantes Herrera y Herrera.

 Abel Andres Barrantes Herrera y Herrera (l.) sowie Lukas (M.) und Janus Plewniak in Machu Picchu.

Abel Andres Barrantes Herrera y Herrera (l.) sowie Lukas (M.) und Janus Plewniak in Machu Picchu.

Foto: Plewniak

Nach 14-stündigem Flug über den Atlantischen Ozean landeten Janus Plewniak (68) und sein Sohn Lukas (32) in Lima, der Hauptstadt von Peru. An das Klima und die Mentalität der Menschen mussten sie sich erst gewöhnen. "Alles geht so langsam - am Flughafen, im Hotel, im Café", sagt Plewniak. Sein Freund Abel konnte das erklären: "Wir haben nichts außer Zeit - und die genießen wir." Am dritten Tag reiste das Trio mit dem Bus nach Arequipa, die zweitgrößte Stadt Perus, und in die Anden. Der Colca Canyon ist die tiefste Schlucht der Welt und Heimat der seltenen Andenkondore. Die Fahrt führte über den Patapampa-Pass bis auf eine Höhe von 4900 Meter. Bereits am fünften Reisetag ging es mit einem Guide zu einer Bergbesteigung.

"Der Unterschied von Meereshöhe bis auf mehr als 4000 Meter war schwer, denn wir hatten uns noch nicht akklimatisiert", erinnert sich Janus Plewniak. Atemnot machten dem Hobby-Gärtner und Diplom-Physiker auf der mehrtägigen Bergtour zu schaffen, weswegen er bei etwa 4000 Meter Höhe umkehren musste. Sein Sohn schaffte es bis auf 5300 Meter Höhe. Übernachtet wurde in Zelten. "Es war der einzige Tag in den drei Wochen, an dem wir Regen hatten", bedauert Plewniak.

Beeindruckend seien die berühmten Nasca-Linien - riesige Geoglyphen (Scharrbilder), die vom Flugzeug aus betrachtet Figuren darstellen. Die Linien sind bis zu 20 Kilometer lang. Ein Rundflug mit der Cessna über die Nasca-Ebene bot ein beeindruckendes Gesamtbild. Ebenso besichtigten die Reisenden die weiße Stadt Arquipa am Vulkan El Misti, die auf einer Höhe von 2350 Metern liegt. Cusco, die ehemalige Hauptstadt der Inka, wird als "Nabel der Welt" bezeichnet und ist eine der bedeutendsten historischen Städte Südamerikas. Die Kathedrale von Cusco wurde Mitte des 16. Jahrhunderts nach der Eroberung der ehemaligen Inka-Hauptstadt durch die Spanier auf den zerstörten Resten eines Inka-Palastes erbaut. Der Altar besteht aus 42 Tonnen Silber, die Glocke "Maria Angola" beinhaltet mehrere Kilogramm Gold.

Der Hückeswagener besuchte eine einstündige, katholische Messe, bei der allein die Predigt 40 Minuten in Anspruch nahm. Zwar spricht Janus Plewniak mehrere Sprachen, nicht aber die der Peruaner (Spanisch, Quecha und Aimara). Die Hückeswagener ließen sich mehrfach auf Kontakte mit den Einheimischen ein. "Die Kinder sind von den Touristen verwöhnt und freuen sich über zwei Sol (etwa 20 Cent), wenn sie sich fotografieren lassen", berichtet Plewniak und fügt hinzu: "Wir haben auch alles gegessen - außer Meerschweinchen, eine Spezialität in Peru." Anfängliche Magenverstimmungen heilte der landestypische Coca-Tee, der schon die Inkas vor der Höhenkrankheit bewahrt haben soll.

Besonders in den ländlichen Regionen Perus herrsche viel Armut, berichtet Plewniak. "Bauern verkaufen ihr Hab und Gut und versuchen mit kleinen Garagen-Geschäften einen Neustart in der Stadt." Immer im Hinterkopf behielten die Reisenden aber auch die Machenschaften der Drogen-Mafia. Der Norden des Landes, nahe der Grenze zu Kolumbien, war daher als Reiseziel tabu. "Man kann auch nur während des Tages in die Altstadt von Lima gehen, ansonsten ist das zu gefährlich", sagt der gebürtige Pole, der Berichte für Reisemagazine in seiner Muttersprache schreibt.

Über Ollantaytambo führte die Reise schließlich weiter nach Machu Picchu, einer terrassenförmig angelegten Ruinenstadt der Inkas, die sich in 2350 Metern Höhe auf einem Berg befindet. Machu Picchu ist Weltkulturerbe und eine der größten Touristenattraktionen Südamerikas.

Statt Souvenirs brachte Janus Plewniak seinen peruanischen Freund mit nach Deutschland. Er lernte bei seinem mehrwöchigen Gegenbesuch unter anderem Hückeswagen und die bergische Umgebung kennen.

(heka)
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