Serie: Die Fachausschüsse Des Rates Ausschussvorsitzender will Netzwerk für Senioren

Hückeswagen · Bevor der Rat Beschlüsse fasst, tagen die Fachausschüsse zu den Sachthemen. Die BM stellt die "Werkstätten des Rates" vor.

Statistisch untermauerte Demoskopie-Berichte belegen es: Während die Zahl der Hückeswagener insgesamt seit Jahren sinkt, wächst der Anteil der Senioren an der Stadtbevölkerung - und das wird sich weiter fortsetzen. Immer mehr Frauen und Männer in der Schloss-Stadt sind im Rentenalter. Auch die Zahl der Hochbetagten, also der über 80-Jährigen, steigt. Darauf muss die Stadt reagieren. Genau das will Wilfried Hager als Vorsitzender des Sozialausschusses angehen und vorantreiben. Seit 2004 ist der 64-jährige Sozialversicherungsfachangestellte, inzwischen selbst Rentner, Mitglied der CDU im Stadtrat. In den wurde er bereits 1994 gewählt, damals noch für die UWG. Seit 2009 nimmt er den Vorsitz im Ausschuss für Soziales, Jugend und Familie wahr. Damit gehört Wilfried Hager zu den "alten Hasen" in der Kommunalpolitik im Allgemeinen und in der kommunalen Sozialpolitik im Besonderen.

Für die neue Legislaturperiode sieht der 64-Jährige den konkreten Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels als Schwerpunkt-Thema für den Sozialausschuss. "Wir müssen die Senioren viel stärker ins Blickfeld rücken. Und ich verspreche, dass alles, was damit zu tun hat, in den nächsten Jahren immer wieder auf die Tagesordnung des Ausschusses kommt", sagt Hager. Dieses Versprechen löst er bereits zur ersten Sitzung am 9. September ein. Mit der Verwaltung hat Hager abgesprochen, dass dazu Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung und der Sprecher der Hückeswagener Ärzteschaft eingeladen werden. "Ich möchte von diesen Fachleuten etwas dazu hören, wie es möglich ist, die ärztliche Versorgung in Hückeswagen zu verbessern", sagt er. Insbesondere geht es ihm um die Ansiedlung von Fachärzten. Vor allem ältere Menschen, die oft wenig mobil seien, brauchten den (Fach-)Arzt vor Ort. Und sie brauchten die Ärzte in Praxen, die barrierefrei oder wenigstens barrierearm zu erreichen sind.

Hager: "In vielen Fällen ist das bisher nicht so, da fehlen Aufzüge und Hauszugänge ohne Treppen." Auch Bürgermeister Dietmar Persian hat das Thema der älter werdenden Gesellschaft im Blick. Er will ein "Senioren-Netzwerk" gründen. "Ich werde Herrn Persian fragen, ob und wie ich behilflich sein kann. Jedenfalls bin ich bereit, da mit dem Bürgermeister eng zusammenzuarbeiten", kündigt Hager an.

Soziale Arbeit in einer Kleinstadt ist aus seiner Sicht immer auch Netzwerk-Arbeit, die von vielen getragen wird. Deshalb möchte er bestehende Kontakte zu sozialen Einrichtungen aller Art und den hauptberuflich und ehrenamtlich Tätigen, die sie in Hückeswagen betreiben, pflegen und stärken. "Ich möchte sie weiterhin regelmäßig zu unseren Ausschuss-Sitzungen einladen, so dass wir in einem guten Austausch bleiben, der den Menschen hier dient", sagt Hager.

Dabei hat er nicht nur die Senioren im Blick, denn: "Der Sozialausschuss ist auch zuständig für Jugend und Familie, daraus ergeben sich weitere Schwerpunkte unserer Arbeit." Ihm selbst ist es wichtig, die "Superarbeit" im Jugendzentrum zu erhalten. Auch Einrichtungen wie das Bürgerbad, die Musikschule, die Stadtbücherei oder das Kultur-Haus Zach müssten gefördert werden, um eine Infrastruktur zu bewahren, die für die Älteren ebenso wichtig sei wie für junge Familien und Kinder.

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist ihm die Situation der Asylbewerber in Hückeswagen. Ihre Zahl ist in inzwischen deutlich gestiegen, und das wird sich fortsetzen. "Ich werde mir die Unterkünfte und die Lebensbedingungen dort ansehen, denn ich möchte mir mein eigenes Bild von der Lage machen", kündigt Wilfried Hager an. Sollte er Missstände sehen, werde er das in den Ausschuss bringen, denn für ihn ist klar: "Die Asylanten sind Menschen, für die wir Verantwortung haben, wenn sie bei uns in Hückeswagen leben. Und auch diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen."

(bn)
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