Hückeswagen Autofahrer im Visier der Grundschüler

Hückeswagen · Beim bundesweiten Blitzmarathon waren Schüler der Grundschule Wiehagen als Paten im Einsatz. Sie sprachen mit Autofahrern und baten um rücksichtsvolles Fahren. Im Vorfeld hatten sie der Polizei Kontrollstellen vorgeschlagen.

 Leandro und Georg trauten sich im Beisein der Polizei, die angehaltenen Autofahrer anzusprechen. "Ich werde mich bessern", versprach der Mann den Schülern. Die persönliche Ansprache zeigte so eine deutliche Wirkung.

Leandro und Georg trauten sich im Beisein der Polizei, die angehaltenen Autofahrer anzusprechen. "Ich werde mich bessern", versprach der Mann den Schülern. Die persönliche Ansprache zeigte so eine deutliche Wirkung.

Foto: heike karsten

Der angehaltene Autofahrer war ganz Ohr, als die Viertklässler Justin und Bennet an sein Auto traten, das die Polizei beim gestrigen Blitzmarathon angehalten hatte. "Sie sind nicht zu schnell gefahren. Das finden wir gut. Bitte machen Sie das auch, wenn kein Blitzmarathon ist", baten die Schüler.

Beim bundesweiten 24-Stunden-Blitzmarathon von Donnerstag- bis Freitagmorgen standen erstmals Schüler Pate. Sie hatten der Polizei im Vorfeld Stellen genannt, an denen ihrer Meinung nach zu schnell gefahren wird. 31 Kontrollstellen wurde im Oberbergischen Kreis eingerichtet. "Zwei Drittel dieser Messpunkte wurden von Kindern ausgesucht", sagte Polizei-Pressesprecherin Monika Treutler.

Hier wird im Oberbergischen Kreis kontrolliert
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Foto: Sarah Biere

Zunächst postierten sich die Polizisten und die Klasse 4b der Grundschule Wiehagen an der Blumenstraße, direkt vor der Schule. Hier durfte Schülerin Ava (9) auch einen Blick durch das Lasermessgerät werfen. Da sich in die Sackgasse um die Uhrzeit jedoch kaum ein Autofahrer verirrte, wurde die Messstelle kurzerhand an die Wiehagener Straße verlegt. Die meisten Autofahrer fuhren vorschriftsmäßig. Sie wurden dennoch kurz angehalten, damit sich die Schüler bei den Fahrern für ihre Rücksicht bedanken konnten.

Blitzmarathon: Hier wird auf den Autobahnen kontrolliert
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Foto: dpa, hoh jol

"Es geht uns hierbei nicht um Abzocke, sondern um Sensibilisierung", betonte Monika Treutler. Drei Menschen würden täglich auf deutschen Straßen verletzt, wobei überhöhte Geschwindigkeit der Killer Nummer eins sei. Bei der Blitz-Aktion standen die Kinder im Fokus. "Sie sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer und daher besonders gefährdet", sagte die Pressesprecherin, die die Geschwindigkeitsmessung vor Ort begleitete.

Für die Viertklässler war es ein aufregender Vormittag. Die Schüler Leandro und Georg durften einen BMW-Fahrer belehren, der sieben Stundenkilometer zu schnell unterwegs war und dafür 15 Euro Strafe zahlen musste. "Ich werde mich bessern", versprach der Autofahrer den Kindern. Die persönliche Ansprache seitens der Kinder, wie sie auch schon bei der Präventionsaktion "Brems dich" zum Schulstart gehandhabt wird, kam bei den Autofahrern gut an. "Das Erlebnis bleibt ihnen so viel mehr im Gedächtnis, als wenn wir das machen", sagte Polizeisprecherin Monika Treutler.

Die Schüler waren nicht nur aufgeregt, sondern auch stolz, sich am Blitzmarathon beteiligen zu dürfen. "Dafür kann man auch mal den Unterricht ausfallen lassen", sagte Klassenlehrerin Petra Steffen-Küthe und lachte.

(heka)
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