Hückeswagen Bäckermeister plant Café fürs Island
Hückeswagen · Spätestens zum Altstadtfest Mitte September soll "Lehmann's Cupcakes" eröffnet sein. Bäckermeister Volker Lehmann will in dem leer stehenden Geschäft mit den Arkaden davor ein Café einrichten, das seine Tochter Deborah betreibt.
Zunächst die (zurückliegenden) schlechten Nachrichten: Das Café Insel schräg gegenüber dem Kultur-Haus Zach schloss 2011, das Ende des Cafés der Bäckerei von Polheim im unteren Island kam sogar schon Ende 2009. Die gute Nachricht: Bäckermeister Volker Lehmann will 100 000 Euro in ein neues Café an der Islandstraße investieren. In dem Ladenlokal direkt unter seiner Schloss-Bäckerei, in dem Sabine Apitius bis voriges Jahr ihr Wollegeschäft hatte, soll ein neuer Treffpunkt für bis zu 27 Gäste entstehen - im Inneren können, je nach Ausstattungsvari-ante, zwölf bis 15 Gäste, auf den beiden Außenterrassen zehn bis zwölf Gäste bedient werden.
Der Entschluss, am Weber-Denkmal ein Café einzurichten, hat zwei Ursachen. Da ist zum einen Deborah Lehmann. Die 22-Jährige hat drei Ausbildungen hinter sich; sie ist Bäckerei-Fachverkäuferin, Bäckerin und Ernährungsberaterin. "Sie hat jetzt genug gelernt, und das Café ist für ihre Zukunft", sagt Lehmann.
Zudem ist dem 55-Jährigen die häufig schlechte Sicht auf die Altstadt ein Dorn im Auge. Natürlich gebe es den Berg (an dem auch seine Bäckerei liegt), der vor allem für Ältere nur beschwerlich zu begehen ist. "Aber die Islandstraße ist eine der schönsten Straßen, die ich kenne", sagt er. Wenn morgens die Sonne aufgehe (was er als Bäcker unweigerlich mitbekommt) und die Straße flute, sei das ein unglaublich schönes Bild. "Wegen der Islandstraße bin ich überhaupt nach Hückeswagen gekommen", erinnert sich Lehmann. Das war 1985. Er wolle ein Zeichen setzen, dass das Island nicht so tot ist, als das es mitunter bezeichnet werde.
Schon vor 13 Jahren hatte Lehmann einen neuen Schritt gewagt. Damals hatte der Bäckermeister mehr als 200 000 Mark in einen Steinofen investiert. Dafür sei er von vielen belächelt worden, heute genießt Lehmann mit seinem Steinofen-Brot ein Alleinstellungsmerkmal für die Region.
Das Café sei aber Neuland, gesteht er. Mit einem Ladenbauer hat er das Konzept durchgesprochen. In Kürze soll mit dem Umbau des Ladenlokals begonnen werden. Die Inneneinrichtung wird überwiegend in Schwarz und Weiß gehalten. "Modern und zum Wohlfüllen", sagt Lehmann. Das Ganze soll ein wenig an ein Bistro erinnern. Am auffälligsten aber dürfte die Außengestaltung werden. Denn die Schräge unter den für dieses Haus charakteristischen Bögen vor dem Ladenlokal wird links und rechts vom Eingang begradigt und mit einem Geländer abgesichert. "Dort scheint den ganzen Tag die Sonne", hat der Bäckermeister festgestellt. Die Gäste säßen somit immer im Warmen - wenn denn die Sonne die bergischen Wolken durchdringt. Wenn nicht, sollen Heizpilze für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen.
Hauptangebot des Cafés - der Name steht noch nicht endgültig fest - sollen Cupcakes sein. Das sind kleine Kuchen, die in einer tassenähnlichen Backform gebacken und mit einem Guss oder einer Creme bedeckt werden. "Die werden ganz frisch im Café zubereitet", versichert Volker Lehmann. Aber auch Teilchen, Blechkuchen und vielleicht sogar Torten sollen bestellt werden können. Dazu gibt es verschiedene Kaffee- und Teesorten. Auf den Ausschank von Alkohol wird aber verzichtet.
Neben Deborah Lehmann wird eine Servicekraft in dem Café arbeiten. Für seine Tochter, die zurzeit noch jeden Morgen ab 3 Uhr mit ihm in der Backstube steht, hat Lehmann einen Bäckermeister eingestellt. Denn die 22-Jährige wird ab September erst um 6 oder 7 Uhr beginnen - wenn sie für "Lehmann's Cupcakes" am Ofen steht und süße Sachen backt.
