Hückeswagen Bagger zerlegt die Brücke Brückenstraße

Hückeswagen · Seit Freitag laufen die Abrissarbeiten an dem mehr als 130 Jahre alten und maroden Bauwerk. Die Arbeiter haben ganze Arbeit geleistet, von der Brücke ist kaum noch was zu sehen. Nächste Woche beginnen Maßnahmen für die neue Brücke.

 An den jeweiligen Auflegern an beiden Seiten sind noch filigrane und aufwendige Arbeiten nötig.

An den jeweiligen Auflegern an beiden Seiten sind noch filigrane und aufwendige Arbeiten nötig.

Foto: rüttgen

Wo einst eine Brücke stand, klafft nun ein großes Loch. Das mehr als 130 Jahre alte und marode Bauwerk an der Brückenstraße, das die beiden Wohngebiete Höchsten und Mühlenfeld verbindet, ist Vergangenheit. Seit Freitag wurde die Brücke Stück für Stück abgetragen, jetzt liegt riesiges Geröll auf dem unter der Brücke verlaufenden, seit 24. April gesperrten Radweg zwischen dem Sportplatz Schnabelsmühle und dem Bergischen Kreisel. "Den Schutt werden wir abtransportieren und dann noch kleinere Nachstemmarbeiten vornehmen", berichtete gestern Paul Kamrath jr. von der Dortmunder Abrissfirma Kamrath. Ende der Woche sollen die Arbeiten beendet sein. Probleme habe die Brücke nicht bereitet, da es sich nicht um eine Stahlbetonbrücke gehandelt habe, sondern um eine Brücke mit dicken Trägern, in deren Zwischenraum Beton verfüllt wurde. "So konnten wir die Brücke Träger für Träger abbauen und den Beton stückchenweise lösen", erklärte Kamrath. In so einem Fall breche eine Brücke auch nicht einfach so zusammen.

Die Anwohner verfolgen die Arbeiten interessiert. "Das ist schon was anderes, so etwas mal live mitzuerleben", sagte Guido Schnitzler vom Malerbetrieb an der Mühlenstraße. Als der Bagger am Freitag anrollte, sei alles sehr schnell gegangen. "Da war die halbe Brücke ganz schnell weg", sagte er. Es sei enorm, mit welcher Kraft der Bagger die Brücke zerlegt habe. Dass es künftig an dieser Stelle eine neue Rad- und Fußgängerbrücke aus Aluminium gibt, findet Schnitzler in Ordnung, obwohl er das alte Bauwerk noch für recht kernig gehalten hatte. "Ohne Brücke wäre es hier viel ruhiger, aber ohne Autoverkehr wird es sowieso schon angenehmer", sagte er. Für betroffene Anwohner gebe es zurzeit schon sehr lästige Umwege, vor allem für die Schulkinder, die nun entlang von Hauptstraßen gehen müssten. Diese Zeiten dürften bald vorbei sein, denn schon ab Montag beginnen die Betonarbeiten für die Auflieger der neuen Brücke, bestätigt Waldemar Kneib vom Bauamt der Stadt auf Anfrage. Da werden dann die Brückenlager für die eigentliche Konstruktion vorbereitet. Erst wenn der Beton trocken ist, kann die neue Brücke aufgesetzt werden. Der Liefertermin steht grob fest: Mitte Juni soll das Bauwerk angeliefert werden. Das Aufsetzen der neuen Brücke erfolgt mit einem Kran - und zwar vom Rad- und Gehweg unter der Brücke. "Ursprünglich sollte die neue Brücke von oben draufgesetzt werden, das wollte die Fachfirma aber nicht", sagte Kneib. Einzige wettertechnische Voraussetzung für einen reibungslosen Aufbau sei ein nicht zu starker Wind, denn die neue Brücke ist viel leichter als die alte. Die Aluminium-Brücke ist "nur" vier Tonnen leicht (die alte Brücke war 160 Tonnen schwer), 2,50 Meter breit und 16 Meter lang.

 Da, wo einmal eine Brücke stand, ist nur noch mächtiges Geröll zu sehen. Bis Ende der Woche sollen die Arbeiten beendet sein.

Da, wo einmal eine Brücke stand, ist nur noch mächtiges Geröll zu sehen. Bis Ende der Woche sollen die Arbeiten beendet sein.

Foto: joachim Rüttgen

Mit ihr werden auch Versorgungsleitungen für Gas, Wasser und Telefon durch Leerrohre unter der Brücke verlegt. "Die Versorger stellen dann ihre Leitungen wieder her, legen die Rohre und verbinden sie", sagte Kneib. Die Stadt werde dann abschließend die Asphaltdecke rund um die Brückenlager erneuern. Außerdem werden laut Kneib zwischen Straße und Brücke Zäune und Geländer für die Verkehrssicherheit aufgestellt.

Weitere Beeinträchtigungen für die Anwohner soll es nach dem jetzigen Stand der Planungen in den nächsten Wochen nicht geben.

(RP)
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