Hückeswagen Bergischer Apotheker hilft Opfern in Nepal
Hückeswagen · Nach dem verheerenden Erdbeben laufen die Hilfsmaßnahmen auf Hochtouren. Auch Apotheker Dr. Ralph Bültmann aus Rade befindet sich zurzeit in Asien. Er hat sich dort den Johannitern angeschlossen, um konkret vor Ort zu helfen.
"Er ist mit ,Apotheker ohne Grenzen' auf einem Informationsflug nach Nepal unterwegs gewesen, als das schwere Erdbeben geschah", berichtete Vater Klaus Bültmann. Die Gruppe sei daraufhin sofort mit der Maschine von Istanbul nach Kathmandu geflogen, um dort Erste Hilfe zu leisten. Kontakt hält Klaus Bültmann mit seinem Sohn per SMS. "Das ist sehr schwierig, weil ein normaler Kontakt nicht möglich ist. Wenn es eine Funkmöglichkeit gibt, sendet er mir eine kurze Nachricht, dass es ihm gut geht", sagt Klaus Bültmann, der derzeit für die Bergische und die Fuchs-Apotheke in Rade die Vertretungssituation organisiert. "Wir wissen noch nicht, wie lange mein Sohn in Asien bleiben wird", sagt Klaus Bültmann.
Unmittelbar nach der Landung in Kathmandu hat der Radevormwalder mit seinem Apothekerkollegen Jochen Wenzel aus Mecklenburg-Vorpommern erste Hilfsmöglichkeiten ausgelotet und den Kontakt zur Zentrale in München aufgenommen. Ingrid Famula vom Hilfsverein "Apotheker ohne Grenzen" berichtet, dass die Aufgabe der beiden Pharmazeuten derzeit darin besteht, den Bedarf an Medikamenten festzustellen, vor allem aber auch die Umsetzungsmöglichkeiten etwaiger Hilfsmaßnahmen auszukundschaften.
In dem sehr armen Land ist die Infrastruktur zu großen Teilen zusammengebrochen. Die politische Struktur trägt nur bedingt dazu bei, dass die Hilfe landesweit koordiniert werden kann. Ziel ist es, vergleichbar dem Team von "Ärzte ohne Grenzen" auch ein Hilfsteam von "Apotheker ohne Grenzen" nach Nepal zu schicken und die Verteilung der Medikamente an die Menschen mit anderen Hilfsorganisationen zu koordinieren.
"Die erste Nacht hat Ralph wohl in einem Zelt auf dem Gelände der Deutschen Botschaft in Kathmandu verbracht, weil fast alle Holzhäuser eingestürzt sind und nur die Steinhäuser dem Erdbeben standgehalten haben", hat Klaus Bültmann erfahren.
Ralph Bültmann hat sich inzwischen einem Team der Johanniter angeschlossen. Die Verbindungen zu dieser Hilfsorganisation bestehen, weil Klaus und Ralph Bültmann sich über Jahrzehnte für den Johanniter-Orden eingesetzt haben und in Radevormwald den Förderverein für das damalige Johanniter-Krankenhaus geleitet haben.
Die Johanniter-Gruppe, so erfuhr Klaus Bültmann, wollte sich noch am Dienstag auf den Weg in die Region von Bhaktapur aufmachen. Dieser Ort ist mehr als 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und war bisher einer der Magnete für Touristen. "Ralph hat berichtet, dass man in dieser ländlichen Region noch viel größere Erdbebenschäden vermutet als im Bereich der Hauptstadt Kathmandu", sagte Klaus Bültmann.