Hückeswagen "Bergisches Wasserland" ist Leader-Region

Hückeswagen · Oberberg mit Hückeswagen, Radevormwald, Marienheide und Wipperfürth und Rhein-Berg mit Wermelskirchen, Burscheid, Kürten und Odenthal erhalten 3,1 Millionen Euro für ihre Ideen zur Stärkung der ländlichen Regionen.

 Eine kleine Ideenschmiede, wie der ländliche Raum nach vorne gebracht werden kann, war der dritte Themenworkshop zum "Leader"-Wettbewerb im Dezember 2014. 20 Interessierte waren ins Kultur-Haus Zach gekommen.

Eine kleine Ideenschmiede, wie der ländliche Raum nach vorne gebracht werden kann, war der dritte Themenworkshop zum "Leader"-Wettbewerb im Dezember 2014. 20 Interessierte waren ins Kultur-Haus Zach gekommen.

Foto: nico hertgen

Seit gestern steht fest: Das "Bergische Wasserland" gehört zu 28 Zusammenschlüssen aus Dörfern und Gemeinden der ländlichen Regionen in NRW, die für eine Förderung im Rahmen des "Leader-Projektes" ausgewählt wurden. Den Regionen, die sich bei einem Förderwettbewerb mit weiteren 43 Teilnehmern durchgesetzt haben, stehen bis 2020 zusammen 75 Millionen Euro zur Verfügung, um ihre Ideen und Strategien für die Entwicklung ihrer Region zu realisieren, teilte gestern das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf mit. Die Regionen können sich über eine finanzielle Unterstützung, abhängig von der Einwohnerzahl, zwischen 2,3 und 3,1 Millionen Euro freuen. Das "Bergische Wasserland" erhält demnach 3,1 Millionen Euro.

Der Oberbergische Kreis mit Hückeswagen, Marienheide, Radevormwald und Wipperfürth und der Rheinisch-Bergische Kreis mit Burscheid, Kürten, Odenthal und Wermelskirchen hatten sich gemeinsam als "Leader-Region" beworben. "Leader" ist eine französische Abkürzung und meint die "Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". Dabei handelt es sich um ein europäisches Förderprogramm mit dem Ziel, die ländlichen Gebiete zu stärken und zu entwickeln. Und zwar nicht nur, was Wirtschaft und Arbeitsplätze angeht, sondern auch was Tourismus, Dorfentwicklung, Lebensqualität, Prävention, Klimawandel und Kultur betrifft. Diese kreisübergreifende Zusammenarbeit war es, die Lutz Freiberg, Kreisbauamtsrat im Amt für Kreis- und Regionalentwicklung im Oberbergischen Kreis, beim Abschlussgespräch vor Abgabe der Bewerbungsunterlagen hervorgehoben hatte.

162 Projekte hatten Vereine, Gemeinden, Kommunen und Einzelpersonen für die Bewerbung, die unter dem Motto "Im Bergischen: wassErleben" steht, als "Bergisches Wasserland" eingereicht. Den Projekten zur Seite steht eine regionale Entwicklungsstrategie, die in Zusammenarbeit mit dem Bonner Planungsbüro "kommunare" erstellt wurde. Darin enthalten sind vier Bausteine, anhand derer die Projekte eingereicht wurden: Leben und Arbeiten; Prävention, Migration und Inklusion; Naherholung und Erlebnistourismus; Energiewende und ländliche Wertschöpfung. "Alle mit dem Schwerpunkt auf das Bergische Land gerichtet", sagte Stefan Gothe von "kommunare". Als "Leader-Region" können jetzt zwischen 40 und 60 Projekte umgesetzt werden. Aber auch die übrigen Projekte sind nicht umsonst eingereicht worden. "Wir prüfen jedes Projekt, keine Idee ist verloren. Es gibt auch andere Fördertöpfe, aus denen diese Projekte realisiert werden könnten", sagte Gothe. Auch in Hückeswagen und Radevormwald wurden interessante Projekte eingereicht: In Hückeswagen soll beispielsweise ein mehrgeschossiger Anbau ans Kultur-Haus Zach angefügt werden, der einen Aufzug enthält. Damit soll Barrierefreiheit hergestellt werden.

Ein Rader Projekt heißt 'Alternative Wohnformen im Quartier'. Hier sollen alternative Wohnangebote geschaffen werden, etwa Mehrgenerationenhäuser mit Begegnungsstätten und Infrastruktur. Ziel ist, familienfreundliche Strukturen zu haben, in denen junge und alte Menschen zusammen leben und sich wohlfühlen können.

Und in Kooperation mit der OVAG ist die Einrichtung eines Fahrradbus-Verkehrs vom Rhein bis nach Oberberg als Projektbaustein entwickelt worden.

(RP)
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