Weihnachtsmarkt Hüttenzauber Beste Stimmung trotz Rutschpartie im Island

Hückeswagen · Pünktlich zum Hückeswagener Weihnachtsmarkt hatte es kräftig geschneit. Am Samstag verwandelte sich das Island in eine richtige Eisbahn.

 Hatten ihren Spaß und genossen die Stimmung beim Hüttenzauber mit einem Tässchen Glühwein (v.l.): Steffi, Volker, Heike und Ina.

Hatten ihren Spaß und genossen die Stimmung beim Hüttenzauber mit einem Tässchen Glühwein (v.l.): Steffi, Volker, Heike und Ina.

Foto: jürgen moll

hückeswagen Als der Blick Samstagmorgen aus dem Fenster ging, hätte man glauben können, das Wetter sei bestellt gewesen: Friedlich ruhte die Winterlandschaft, 20 Zentimeter Neuschnee hatte Hückeswagen über Nacht in ein Winter-Wunderland verzaubert. Die Kehrseite zeigte sich schnell: Es schneite weiter, mit mehr oder weniger langen Pausen. Dazu kamen Temperaturen um den Gefrierpunkt - und die ausstrahlende Wärme der etwa 50 Hütten beim Hüttenzauber.

Und schon hatte sich die Islandstraße Samstagnachmittag in eine teils spiegelglatte Rutschbahn verwandelt, auf der sich die zahlreichen Besucher eher vorsichtig und konzentriert als entspannt und gemütlich vorwärtsbewegten. Am Stand der Freiwilligen Feuerwehr hatte man selbst Hand angelegt, sagte Jugendleiter Thomas Lemmen. "Wir haben geräumt, das war uns dann doch zu gefährlich." Für die vielen Kinder, die beim Hüttenzauber ihren Spaß hatten, spielte das in ihren dicken Schneeanzügen keine Rolle. So konnte man sie überall zwischen den Hütten sehen, Schneebälle rollen und in unbeobachteten Momenten etwa gegen die Front des geschlossenen Stands des Tierheims werfen: "Getroffen!", jubelte da etwa der achtjährige Marvin glücklich.

Und auch sonst herrschte beim Hüttenzauber weitestgehend eitel Sonnenschein. Überall waren lachende und fröhliche Gesichter zu sehen, die sich von Stand zu Stand bewegten. Und diesen typischen, vorweihnachtlichen Duft genossen: natürlich nach Glühwein, den es gefühlt an jedem zweiten Stand gab, entweder als Eierpunsch, in rot oder weiß, mit oder ohne Schuss. Oder nach Süßigkeiten: Etwa beim Stand der Bäckerei von Polheim, an dem es herrlich nach ständig frisch nachgebackenen Krapfen duftete. Oder, wieder etwas weiter unten an der Islandstraße, wo köstlicher Baumstriezelgeruch in der Luft hing.

Offizieller Beginn war ja bereits am Freitagabend gewesen, als der Fackelzug vom Schlossplatz durch die Islandstraße und vorbei an den Hütten bis hin zum Wilhelmplatz gezogen war. "Da war die Stimmung schon richtig gut", befand Lemmen und ergänzte: "Da wurde ordentlich Glühwein getrunken und Würstchen gegessen." Auch da hatte der Schnee bereits für echtes Weihnachtsmarktfeeling in der Schloss-Stadt gesorgt.

 Wirkungsvolle Dekoration im Advent.

Wirkungsvolle Dekoration im Advent.

Foto: jürgen moll

Der große Vorteil des Hückeswagener Hüttenzaubers ist seit jeher, dass hauptsächlich Kunsthandwerk und Selbstgemachtes an den Hütten zum Verkauf stand. So etwa bei Michael Konsen, der wunderschön herausgearbeitete Holzskulpturen, Lampen und andere Holz-Dekorationen anbot. "Für mich ist es das erste Mal auf dem Hüttenzauber - und auch das erste Mal überhaupt auf einem Markt", sagte Konsen, der auch beruflich nichts mit Holz zu tun hat: "Im Gegenteil, ich bin Metallbauer", sagte er und lachte.

Er wolle sehen, wie der Zuspruch sei und dann vielleicht öfter auf Märkten präsent sein. Neben klassischen Weihnachtsmotiven - Stern, Baum, Engel - hatte Konsen, der seinen Stand mit einem Freund betrieb, aber auch Untypisches im Angebot: etwa einen Flamingo - oder einen Minion: "Das war die Idee, mal was anderes zu machen", sagte er und lächelte.

Der Schneesturm gestern Mittag hatte Auswirkungen auf den verkaufsoffenen Sonntag. Nach Angaben von Karsten Schlickowey ("Stilmix") war es sehr, sehr ruhig, nur vereinzelt kamen Kunden. Die wiederum betonten, dass es draußen sehr fies sei und wegen der Glätte auch kaum jemand unterwegs war. Die Geschäfte wollten aber wie geplant bis 18 Uhr öffnen.

(wow)
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