Hückeswagen Bever-Chaoten hinterlassen Müllberge

Hückeswagen · Nach dem sonnig-heißen Wochenende, das tausende Besucher an die Bever-Talsperre lockte, blieben Berge von Müll am Ufer zurück. Die Anrainer und Mitglieder der Ordnungspartnerschaft sind eher hilflos - und sammeln den Unrat selber ein.

 Was am Wochenende übrig blieb: Weggeworfene Verpackungsreste, Flaschen, Papier und Grillschalen samt Kohle liegen verstreut am Bever-Ufer.

Was am Wochenende übrig blieb: Weggeworfene Verpackungsreste, Flaschen, Papier und Grillschalen samt Kohle liegen verstreut am Bever-Ufer.

Foto: schütz

Den Spruch "Nach mir die Sintflut" nahmen viele Badegäste am Wochenende offensichtlich wörtlich. Ließen sie doch sämtlichen Müll nach ihrem Aufenthalt an der Bever-Talsperre einfach liegen und scherten sich weder um Rücksicht auf nachfolgende Badegästen noch um den Umweltschutz. Doch es kam keine Sintflut, die den Müll mitriss und verschluckte. Die Abfallbeseitigung liegt beim Wupperverband, den Anrainern und - beim Müll entlang der Straßenränder - beim Landesbetrieb Straßen NRW.

Lorenz Mick, Betreiber des Ausflugslokals "Zornige Ameise", ist angesichts dieses Verhaltens verärgert. Seinen Gästen bot sich von der Terrasse aus am Sonntagmorgen der Ausblick auf ein "Müll-Paradies" entlang des Ufers. Weggeworfene Verpackungsreste, Flaschen, Papier bis hin zu Grillschalen samt Kohle lagen verstreut am Ufer. "Das ist das Traurige an der ganzen Sache und ein Problem, mit dem man noch nebenbei fertig werden muss", sagt Mick im Gespräch mit der BM.

Den Parkplatz oberhalb der "Zornigen Ameise" hat er eigenhändig und mit Hilfe seines Sohnes Alexander vom Müll befreit. "Damit Besucher nicht gleich bei der Anfahrt einen schlechten Eindruck erhalten", erklärt er. Seine beiden Müllcontainer am Parkplatz hat der Gastronom bereits mit Schlössern gesichert. Dennoch steckten Plastiktüten mit Zigaretten- und Essensresten in der Tonne für Papier und Pappe. Auf den Deckeln, wie auch rings um die Müllbehälter türmt sich weiterer Abfall. Die Entsorgung bezahlt letztendlich der Gastwirt. Würde jeder Gast seinen Abfall wieder mit nach Hause nehmen, gäbe es dieses Problem nicht.

"Die Sensibilisierung für die Müllproblematik ist eine fortwährende Herausforderung", sagt Susanne Fischer, Sprecherin des Wupperverbands, der die Bever-Talsperre betreibt. Die Mitglieder der Ordnungspartnerschaft würden bei ihren Kontrollrunden nicht nur darauf achten, dass Feuerwehrzufahrten freigehalten und Grills aufgrund der Brandgefahr gelöscht werden, sondern die Badegäste auch immer wieder auf die Müllbeseitigung ansprechen. Die direkte Ansprache hält Susanne Fischer für eine der besten Möglichkeiten, um an die Vernunft der Menschen zu appellieren. Doch längst nicht alle zeigten ein Gespür für Rücksichtnahme und Umweltschutz.

Was Lorenz Mick in seiner nunmehr vierjährigen Tätigkeit an der Bever erlebt hat, ist teilweise haarsträubend. An einem Morgen fand er von der Terrasse der "Zornigen Ameise" entwendete Stühle und einen Tisch mittig auf dem Uferweg. Von dem nächtlichen Gelage blieben nicht nur die Möbel, sondern auch sämtliche Müllreste zurück. Ein Bild, das die Idylle an dem beliebten Badegewässer erheblich stört.

Der Pächter erhofft sich für die Zukunft Unterstützung seitens der Stadt und weitere Müllbehälter. Solange wird der Gastronom weiterhin jeden Morgen die Hinterlassenschaften rund um das Lokal einsammeln. Die schönste Motivation für seinen Einsatz erhält er von seinen Gästen. "Nur nicht aufgeben, halten Sie durch", muntern sie ihn immer wieder auf.

(heka)
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