Hückeswagen Bootsstege finden zurück ans Bever-Ufer

Hückeswagen · In zweieinhalb Wochen, am 15. März, startet die neue Segelsaison an der Bever-Talsperre. Dafür werden derzeit die elf Bootsstege der IG Zeltplätze wieder zurück ans Ufer gezogen, damit die Boote aufs Wasser gelassen werden können.

 Andreas Müller auf dem Steg. Zusammen mit Jörg Schulz muss er bis zum 15. März die Stege an Land ziehen.

Andreas Müller auf dem Steg. Zusammen mit Jörg Schulz muss er bis zum 15. März die Stege an Land ziehen.

Foto: nico hertgen

Der Frühling ist im Anmarsch, wenn die Fenster auf einmal im Sonnenschein einen Schmutzfilm haben, die Busfahrer wieder Sonnenbrillen tragen und die Schoko-Osterhasen in den Regalen der Supermärkte stehen. An der Bever-Talsperre gibt es ebenfalls deutliche Anzeichen, dass der Winter bald vorbei ist: Die Bootsstege werden ans Ufer gezogen. "Das ist traditionell das erste Anzeichen des nahenden Frühlings an der Bever", sagt Claudia Krieger, Geschäftsführerin der IG Zeltplätze Bever-Talsperre (IGZ).

Für die langjährigen Betriebshandwerker Jörg Schulz und Andreas Müller ist das eine tagesfüllende Aufgabe, denn die IG Zeltplätze hält in Käfernberg und Großberghausen elf moderne Bootsstege mit insgesamt 200 Wasserliegeplätzen für Segelboote bereit. "Am 15. März beginnt die Segelsaison. Bis dahin müssen die Stege an Land sein", sagt Schulz.

Das Einholen der Stege ist reine Handarbeit unter Einsatz von Muskelkraft. Mit einem Boot fahren die Mitarbeiter zu den Stegen, die im Herbst 30 bis 40 Meter weit hinaus aufs Wasser gezogen werden. Mittels Greifzügen, Stahlseilen und einer pumpenden Hebelbewegung holen die beiden 51-jährigen Hückeswagener die Stege Stück für Stück zurück ans Ufer. Etwa eine halbe Stunde wird pro Steg benötigt, bis er richtig positioniert und vom Ufer aus begehbar ist. "Das merkt man abends ganz schön in den Armen", sagt Schulz.

Während sich der Steg ganz langsam dem Ufer nähert, hallt ein quietschendes und kreischendes Geräusch übers Wasser und wird vom anderen Ufer als Echo zurückgeworfen. Verursacht wird es durch die Stahlseile, die nach mehreren Monaten im Wasser und Schlamm mit Widerstand durch die Greifzüge gezogen werden. Wenn alle Stege am Ufer sind, werden sie gereinigt und von den Hinterlassenschaften der Enten befreit. "Kontrolliert werden sie in der Saison jede Woche", betont Müller. Durch den wechselnden Wasserstand muss dann auch eventuell die Position nachjustiert werden, damit die Stege und Boote nicht auf dem Trockenen liegen.

Bevor Ostern auch die Camping- und Zeltsaison wieder startet, haben die IGZ-Mitarbeiter noch viel zu tun: Es müssen Wege ausgebessert, Reparaturen ausgeführt und Hecken geschnitten werden. Die Arbeitskollegen sind ein eingespieltes Team und vielseitig begabt, denn sie müssen sich als Handwerker, Straßenbauer, Techniker und Gärtner gleichermaßen beweisen. Im Herbst werden die Stege aus Sicherheits- und versicherungstechnischen Gründen wieder aufs Wasser zurückgezogen, damit sie im Winter nicht begehbar sind und etwa durch die spitzen Kufen der Schlittschuhläufer beschädigt werden.

Zur Instandhaltung der Stege zählt auch das Austauschen von rostigen Stahlseilen. Dabei hat Schulz auch mal ein unfreiwilliges eiskaltes Bad in der Talsperre genommen. "Im Februar. Das war nicht so angenehm", berichtet er schmunzelnd.

(heka)
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