Hückeswagen Brodesser gibt einen Einblick in seinen Wahlkampf

Hückeswagen · Eigentlich sollte Justizminister Peter Biesenbach auf der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands am Donnerstagabend im Kultur-Haus über seine ersten 100 Tage im Landtag berichten, schließlich ist der 69-Jährige der erste Hückeswagener, der ein solches Amt bekleidet. "Er musste allerdings wegen einer kurzfristig anberaumten Sitzung am frühen Freitagmorgen im Landtag absagen", berichte Vorsitzender Willi Endresz. Daher war es eine recht kurze Versammlung.

Ebenfalls eingeladen waren Bundestagskandidat Dr. Carsten Brodesser und der langjährige, nun aber ausscheidende Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach. Für die Mitglieder gab es Einblicke von Brodesser in den Wahlkampfalltag und einen kurzen Rückblick Flosbachs auf 25 Jahre Abgeordnetentätigkeit. Der Termin mit dem Justizminister werde auf jeden Fall nachgeholt, versprach Endresz.

Brodesser erinnerte sich noch gut an die Bootsfahrt vor zwei Jahren auf der Spree, als ihn Flosbach fragte, ob er dessen Nachfolger als Kreisvorsitzender der CDU werden wolle. "Ich habe Ja gesagt. Ein Jahr später dann auch dazu, Bundestagskandidat zu werden", berichtete der Lindlarer. Was er damals unterschätzt habe, sei die Terminflut gewesen. "Das ist schon sehr viel, aber es ist auch eine befriedigende Arbeit", versicherte der 49-Jährige, der an zwei Terminen in Hückeswagen im Straßenwahlkampf präsent sein wird.

Brodesser berichtete, wie es mit dem Wahlkampf losging: "Wir haben ein Team aus drei Mitarbeitern gebildet. Dann wurden Bilder und Texte gemacht, aus denen meine Wahlkampfbroschüre entstand." Das könne natürlich nicht alles abbilden, sei aber durchaus zufriedenstellend.

Brodesser stellte den Hückeswagener CDU-Mitgliedern sein Wahlkampfthema vor, dass er analog zur Bundespartei benannt habe: "Ich kämpfe für ein Oberberg, in dem wir gut und gerne leben", sagte der 49-Jährige. Darin enthalten seien die Kernthemen Arbeit, Bildung, Finanzen und Infrastruktur. "Das sind die Schlagworte, denen ich mich verpflichtet fühle", betonte der Lindlarer. Er gebe dabei nicht viel auf Umfragewerte: "Die Wahl ist erst am 24. September entschieden. Daher zählt jetzt jedes Gespräch und jeder Termin." Flosbach stimmte ihm zu: "Ich bin zwar zuversichtlich, aber wir müssen immer bis zum letzten Tag kämpfen", unterstrich er.

Auf die Frage, was er nach knapp 5500 Tagen im Bundestag künftig in seiner Freizeit mache, antwortete Flosbach: "Ich sammle noch. Wenn ich alle Ehrenämter annehmen würde, die mir jetzt angeboten wurden, hätte ich eine 80-Stunden-Woche." Er sei immer im bürgerlichen Engagement aktiv gewesen und werde das sicherlich weiterhin sein. "Meine Frau meinte, dass ich mir aber erst einmal eine Auszeit nehmen sollte", sagte Flosbach schmunzelnd.

(wow)
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