Hückeswagen "Brüno" bringt einen Hauch von Frankreich im Island

Hückeswagen · Im Kultur-Haus Zach wurden in den vergangenen Jahren bereits die verschiedensten Länder auf musikalische Weise vorgestellt. Am Samstagabend war es ein Hauch von Frankreich, der in die Schloss-Stadt geweht kam.

 Das Dortmunder Quartett entführte die Zuhörer im Kultur-Haus Zach auf eine Reise auf den Champs-Élysées und in den Süden Frankreichs.

Das Dortmunder Quartett entführte die Zuhörer im Kultur-Haus Zach auf eine Reise auf den Champs-Élysées und in den Süden Frankreichs.

Foto: bauer

Bereits zum zweiten Mal war das Dortmunder Quintett "Brüno" zu Gast im Haus Zach im Island. Das hatte den fünf Musikern nach ihrem ersten Auftritt im vergangenen Jahr so gut gefallen, dass sie es als "klein, aber fein" auf ihrer Website gelobt hatten. Kein Wunder, dass das nach einer Wiederholung verlangte.

Gut 40 Gäste hatten ebenfalls Lust auf Chansons, auf den Esprit de la France und das Savoir-vivre des westlichen Nachbarlands. "Wir nehmen Sie mit auf eine Reise. Wir haben ein paar neue Lieder dabei, und sie handeln in aller Regel von der Liebe", kündigte Sänger Bruno Kohler zu Beginn an. Mit Hosenträger, weißem Hemd, Schiebermütze und Schnauzbart hätte er kaum französischer aussehen können.

Musikalisch war das tatsächlich eine kleine Reise, die neben der wunderbaren Musik nur das eigene Kopfkino brauchte, um perfekt zu funktionieren. Die kurzen Ansagen von Sänger Bruno reichten, um einen aus dem Haus Zach hinaus auf den Champs-Élysées oder in den Süden Frankreichs zu katapultieren. Den Rest erledigte die Musik mit der ganz individuellen Vorstellungskraft - bei unbekannteren Chansons wie etwa "Domino", jener hochdramatischen Hymne an eine Dame gleichen Namens. Oder bei "Waters Of March", das zwar einen englischen Titel hatte, dennoch auf Französisch gesungen wurde. Aber auch bekannte Gassenhauer wie der 90er-Jahre-Hit "Voyage, voyage" von "Desireless" oder "Dansons La Valse" von der Berliner Gruppe "Die 17 Hippies" wurden samt Jam-Parts ins "Brüno"-Korsett eingepasst.

Musikalisch bedeutete das: leichte und doch anspruchsvolle Klänge von Akustikgitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Klarinette/Saxofon. Hinein mischte sich, vor allem in den hervorragenden Solospots, immer wieder auch ein Quäntchen Jazz in den Chanson - was dem Quintett hervorragend zu Gesicht stand und den Abend qualitativ auf ein sehr hohes Level brachte. Das Publikum sah das ganz genauso und applaudierte zwischen zwei Schlücken Rotwein fleißig und ausgiebig. "Brüno" hatte im Verlauf der zwei Stunden ein wenig Frankreich ins bergische Herz gepflanzt.

(wow)
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