Hückeswagen Ab jetzt ist die Briefwahl möglich

Hückeswagen · In viereinhalb Wochen wird der neue Bundestag gewählt. Nicht nur in der Politik haben die Vorbereitungen begonnen, sondern auch bei Ursula Thiel vom Wahlamt der Stadt. Ab diesem Dienstag sollten die Wahlbenachrichtigungen im Briefkasten liegen.

 Fachbereichsleiter Michael Kirch und Ursula Thiel vom Wahlamt präsentieren den Wahlzettel für die Bundestagswahl am 24. September.

Fachbereichsleiter Michael Kirch und Ursula Thiel vom Wahlamt präsentieren den Wahlzettel für die Bundestagswahl am 24. September.

Foto: Stephan Büllesbach

Der 27. September 1998 bedeutete für Deutschland eine Zäsur. Denn an diesem Abend vor 19 Jahren löste Gerhard Schröder (SPD) Helmut Kohl (CDU) als Bundeskanzler ab. Doch auch für Ursula Thiel ist das ein Datum von besonderer Bedeutung, koordiniert die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, die auch als Standesbeamtin arbeitet, doch seither in Hückeswagen sämtliche Wahlen. Mit ihr und Fachbereichsleiter Michael Kirch sprach unsere Redaktion über die anstehende Bundestagswahl.

Wer ist wahlberechtigt? Wer die deutsche Staatsbürgerschaft hat und am Wahltag 24. September das 18. Lebensjahr vollendet hat, darf den 19. Bundestag mitwählen. In Hückeswagen sind aktuell 11.913 Männer und Frauen wahlberechtigt. Diese Zahl ändert sich erfahrungsgemäß noch ein wenig, da bis zum Wahltag noch der eine oder andere die Schloss-Stadt verlassen oder nach Hückeswagen ziehen wird. Auch wer im Ausland lebt und Hückeswagen als letzten Hauptwohnsitz in Deutschland hatte, kann beim Wahlamt der Stadt seine Briefwahlunterlagen anfordern. Ursula Thiel hat bereits Anträge aus Spanien, England, Frankreich und den Niederlanden erhalten.

Wann kommen die Wahlbenachrichtigungskarten? Alle notwendigen Daten der Wahlberechtigten sind am vorigen Donnerstag im Siegburger Rechenzentrum Civitec eingegangen, so dass die Wahlbenachrichtigungskarten ab diesem Dienstag in den Briefkästen liegen dürften. Sie müssen mit ins Wahllokal genommen werden, mit ihnen kann aber auch die Briefwahl beantragt werden. Wer bis zum 3. September noch keine Wahlbenachrichtigungskarte bekommen haben sollte und seine Stimme abgeben will, sollte sich mit Ursula Thiel vom Wahlamt in Verbindung setzen, unter Tel. 88212.

Wie funktioniert die Briefwahl, und ab wann ist sie möglich? Sobald die Wahlbenachrichtigungskarte eingegangen ist, kann Briefwahl beantragt werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll für alle, die am Wahltag nicht ins Wahllokal gehen können, aber unbedingt ihre Stimme abgeben wollen. Es gibt drei Möglichkeiten, Briefwahl zu beantragen: Entweder den Antrag auf der Rückseite der Wahlkarte ausfüllen, unterschreiben und ans Wahlamt (in einem mit 70 Cent frankiertem Umschlag) schicken. Oder ihn dort abgeben. Wer will, kann dann direkt im Bürgerbüro, Bahnhofsplatz 14, wählen. Die Unterlagen werden auf Wunsch auch nach Hause oder an die Urlaubsadresse gesandt.

Möglich ist es zudem, den Antrag per Internet zu verschicken. Auf der Stadtseite www.hueckeswagen.de wird ein Link zur Bundestagswahl eingestellt, wo der Hinweis auf den Online-Antrag steht. Wer darauf klickt, erhält den Antrag, der wie die Wahlkarte aufgebaut ist. "Der Antrag kann am Computer ausgefüllt und an uns geschickt werden", versichert Ursula Thiel.

Bis wann kann die Briefwahl beantragt werden? Bis Freitag, 22. September, 18 Uhr. Ausnahmen gibt es nur noch für Wahlberechtigte, die kurzfristig erkrankt sind. Dann kann auch noch bis Sonntag, 24. September, kurz vor Schließung der Wahllokale um 18 Uhr die Briefwahl beantragt werden - dafür erforderlich sind ein Attest und eine Vollmacht für denjenigen, der die Unterlagen anfordert.

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Wo wird in Hückeswagen gewählt? Wie üblich ist die Schloss-Stadt in 16 Wahlbezirke unterteilt. Allerdings gibt es auch am 24. September wieder 17 Wahllokale, weil der Wahlbezirk 15 in 15.1 (Feuerwehr-Gerätehaus Holte) und 15.2 (Dorfgemeinschaftshaus Straßweg) unterteilt sein wird. Zudem wird es zwei Briefwahlvorstände geben.

Gibt es genügend Wahlhelfer? Nein, es fehlen noch einige. Pro Wahllokal werden sechs freiwillige Helfer benötigt. Anwesenheitspflicht ist von 7.30 bis 8 Uhr (wenn das Wahllokal öffnet), fünf Stunden zur Öffnungszeit (8 bis 13 Uhr oder 13 bis 18 Uhr) sowie ab 18 Uhr (wenn die Stimmen ausgezählt werden). Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und die deutsche Staatsangehörigkeit. Den Wahlhelfern winkt ein "Erfrischungsgeld" von 40 Euro. Interessierte können sich bei Ursula Thiel melden.

Wo können die Wahlergebnisse auch aus Hückeswagen öffentlich eingesehen werden? Ab 18 Uhr werden in der gläsernen Halle unterhalb des Bürgerbüros wieder die Wahlsendungen von ARD und ZDF mittels Beamer auf einer Leinwand zu sehen sein. Auch werden die Wahlergebnisse aus allen 17 Hückeswagener Wahllokalen sowie die Endergebnisse aus allen oberbergischen Kommunen und die Zwischen- sowie das Endergebnis der Wahl im Wahlkreis Oberberg zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenfrei.

(büba)
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