Hückeswagen BZG will 2015 neue "Stolpersteine" verlegen

Hückeswagen · Der Verein Bergische Zeitgeschichte (BZG) ist ein Pool kreativer Köpfe, denen es an Ideen nicht mangelt. Das verdeutlichte am Donnerstagabend die Jahreshauptversammlung im Hotel Kniep, zu der 13 der aktuell 75 Mitglieder gekommen waren. Die Vorsitzende Iris Kausemann zeigte aber auch die Grenzen auf: "Wir sind hier alle ehrenamtlich neben Beruf und Familie tätig." Da bleibe gerade für die arbeitsintensive Umsetzung in Sachen Geschichtsforschung nicht endlos Zeit. Die Projekte müssten nach und nach angegangen werden.

Die Vorsitzende des Vereins, der sich auf die jüngere Geschichte in Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen spezialisiert hat, blickte auf die geplanten Aktivitäten im laufenden Jahr und stellte fest, dass damit reichlich zu tun sei: "Wir arbeiten stetig am Weiterkommen." Ganz aktuell steht für die BZG die Beteiligung an zwei Aktionen im Rahmen der Bergischen Wanderwoche in Hückeswagen an: Am 31. Mai gehört der Geschichtsverein mit zu den Veranstaltern der "Wald-Wupper-Waffeln-Würstchen-Wanderung", und am 4. Juni heißt es "Hückeswagen in Schwarz-Weiß". Flyer mit weiteren Informationen zur Wanderwoche 2015 in der Schloss-Stadt liegen an öffentlichen Stellen aus.

Außerdem wollen die Heimat-historiker noch in diesem Jahr vier weitere "Stolpersteine" in Hückeswagen verlegen. Dieses Projekt erinnert mit einem Stein im Asphalt an Opfer des nationalsozialistischen Regimes. Und wenn die Lebenshilfe am 14. Juni im Haus Hammerstein ihr 30-jähriges Bestehen feiert, wird die BZG die Jubiläumsfeier mit einer Ausstellung unterstützen. Denn in Hammerstein gab es während der NS-Zeit ein Lager für Zwangsarbeiter, und in der Nähe, in Voßhagen, sind 43 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene bestattet.

Iris Kausemann sprach ein weiteres Projekt an: "Wir wollen die Beschilderung der Hückeswagener Gassen noch einmal auf den Tisch bringen." Dazu werde der Verein das Gespräch mit der Stadt suchen und sei bereit, einen finanziellen Beitrag zu leisten.

Gut angenommen werde die regelmäßige Öffnung der BZG-Geschäftsstelle an der Islandstraße. Immer am ersten Samstag im Monat stehen dort von 10 bis 13 Uhr Mitglieder als Ansprechpartner zur Verfügung. Und das wird forciert: So soll der PC in der Geschäftsstelle dazu dienen, beispielsweise Fotos zur Verfügung zu stellen. "Wer ein Foto haben will - vielleicht von der Straße seiner Kindheit -, kann zu uns kommen", bot Kausemann an.

Ein Zusammenschluss mit dem Bergischen Geschichtsverein (BGV) steht nach wie vor nicht an. "So lange beide Vereine funktionieren und ihr Gewicht haben, sehe ich dafür keinen Anlass", betonte die Vorsitzende. "Die Zusammenarbeit läuft." So entwickelt gerade eine Arbeitsgruppe aus beiden Vereinen auf Basis eines BZG-Projekts von 2005 eine neue Ausstellung mit aktuellen Erkenntnisse zur NS-Zeit, die im Heimatmuseum gezeigt wird.

Den Vorstand bilden Iris Kausemann, der zweite Vorsitzende Ralph Vesper, Kassenwartin Brigitte Buß, Schriftführer Wolfgang Völkel, Archivar Michael Wittkowski sowie die Besitzer Stefan Leppak, Bernd Schulz und Uwe Engelbracht.

(sng)
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