Hückeswagen CDU: Die Brücke soll befahrbar bleiben

Hückeswagen · Bürgermeister Dietmar Persian liegt ein Antrag der Christdemokraten mit 200 Unterschriften von Bürgern vor: Die Verwaltung soll ermitteln, was es kostet, die marode Brücke Mühlenstraße/Brückenstraße überfahrbar zu machen.

Wenn es nach den Wünschen der CDU geht, dann soll die marode Brücke an der Mühlenstraße/Brückenstraße künftig für den Autoverkehr befahrbar bleiben. Bürgermeister Dietmar Persian liegt ein Antrag der Fraktion vor. Inhalt: Die Verwaltung soll konkret ermitteln, was es kostet, die Brücke überfahrbar zu machen. Die Kosten würden als Investitionsvorhaben über die nächsten Jahre verteilt, der Haushalt nicht unmittelbar mit einer großen Summe belastet.

Wie Fraktionsgeschäftsführerin Cornelia Päper in dem Antrag begründet, gebe es ein großes Bürgerinteresse, die Verbindung zwischen Mühlenstraße und Brückenstraße als Autobrücke zu erhalten. Dieses Interesse werde deutlich durch mehr als 200 Unterschriften, die der Fraktion übergeben worden seien. Die CDU sieht ohne befahrbare Verbindung zwischen Brückenstraße und Mühlenstraße nur noch eine Zufahrt in diesen Stadtteil. Auch für Rettungsfahrzeuge gebe es eine erhöhte Sicherheit, außerdem würden umliegende Straßen nicht zusätzlich belastet.

Bei den anderen Fraktionen gibt es noch keine einhellige Meinung zur Zukunft der baufälligen Brücke. Skeptisch sieht die SPD die von der CDU geforderte Befahrbarkeit. "Eine Überquerung für Fußgänger und Radfahrer wollen auch wir auf jeden Fall erhalten, aber wir dürfen die finanzielle Situation des städtischen Haushalts nicht vergessen", sagt der Fraktionsvorsitzende Hans-Jürgen Grasemann. Es sei immer schwierig, sich von liebgewonnenen Dingen zu trennen oder Bequemlichkeiten aufzugeben. "Auch wenn der Haushalt zunächst nur bedingt von dem Investitionsvorhaben betroffen wäre, müsse die Stadt am Ende zahlen. Grasemann favorisiert eine kostengünstige Variante. Man wolle sich in den nächsten Wochen mit der Liste (SPD, FDP, UWG und Grüne) abstimmen und sich vor der Kommunalwahl positionieren. Darauf habe der Bürger ein Recht. "Wir wollen uns nicht vor einer Entscheidung drücken, aber zu einer vernünftigen Lösung kommen", sagt Grasemann.

Aber auch innerhalb der Liste gibt es durchaus konträre Meinungen. Donnerstagabend diskutiert die FDP das Thema. Anwohner haben der Fraktion ein Schreiben geschickt, "das auf jeden Fall in die Beratungen mit einfließen wird", kündigt der Fraktionsvorsitzende Jörg von Polheim an. Der Trend sei eindeutig: Die Brücke soll nach den Vorstellungen der Hückeswagener Liberalen nicht nur repariert werden. "Wir bevorzugen eine solide und dauerhafte Lösung", sagt er.

Die "Freien aktiven Bürger" (FAB) wollen die Brücke auf jeden Fall für den Autoverkehr erhalten und sie auch künftig überfahrbar machen. Fraktionschef Ralf Thiel teilte mit, dass es ein Rundschreiben an alle Mitglieder gibt und man sich morgen Abend mit dem Ergebnis beschäftigen werde. "Es gibt allerdings auch bei uns einige Skeptiker, die sich fragen, ob so eine teure Maßnahme nötig ist", sagt er. Aber es könne ja wohl auch keine Lösung sein, dass Rettungsfahrzeuge künftig über den Radweg fahren müssen. Das sei nicht durchdacht.

Shirley Finster von Bündnis 90/Die Grünen betont, dass eine Maßnahme an der Brücke bezahlbar und verhältnismäßig sein muss. Intern seien die Beratungen noch nicht abgeschlossen. Im Bürgermeisterwahlkampf habe das Thema kaum eine Rolle gespielt. Sie habe sich schon gefragt, ob das Thema bei den Bürgern überhaupt lebt. Einig sind sich die Grünen, dass eine Sofortmaßnahme den Haushalt belastet und man diesen Topf eigentlich nicht weiter strapazieren wolle. "Dann lieber eine Investition — und vor allem im Sinne der Stadt entscheiden", sagt die Ortsvorsitzende.

(RP)
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